Sei servita – Das Bild der Frau in der Werbung

Pink Stinks

// Sarah Trevisiol //
Pink Stinks macht’s vor: Werbung ohne Sexismus ist möglich. © Pink Stinks
Ob nun Frauen als reiner Blickfang benutzt, an den Herd gebunden oder gar als käuflich dargestellt werden: Die Protest- und Bildungsorganisation Pink Stinks – zugleich Kampagnenbüro – sagt klar Nein zu Sexismus und starren Rollenbildern in den Medien. Das Kollektiv versucht, den Spieß umzudrehen und als gutes Vorbild voranzugehen, indem es Vielfalt und Respekt in Werbung verpackt. So entstand auch das Plakat, das auf dem Foto zu sehen ist, und das unterstreicht, dass Frauen keine Objekte sein wollen und sich gegen die strikten Geschlechterrollen wehren. In einer modernen Gesellschaft braucht es nämlich Jungs und Männer, die die eigenen Gefühle zeigen können, im Haushalt mitwirken und im Sozialen tätig sind, genauso wie es Mädchen und Frauen braucht, die sich Platz verschaffen und Kapitäninnen von morgen werden. Pink Stinks ist Anlaufstelle für all jene Werbeagenturen und Unternehmen, die sich sensibel in der heutigen Welt bewegen wollen, ohne sexistische Stereotype wiederzugeben. Neben Beratungen an Unternehmen und Schulen, prämiert die Agentur zudem progressive Werbung mit dem Preis Pinker Pudel.

Sei servita – Das Bild der Frau in der Werbung

Männer verlassen die Küche nicht!

// Sarah Trevisiol //
Sexistische Werbung andersrum: Eli Rezkallah verdreht traditionelle Rollenbilder. © Eli Rezkallah
Der Künstler Eli Rezkallah zeigt durch provokative Werbungen, wie fragwürdig und sexistisch die Werbebranche immer noch arbeitet. Dafür reproduziert er Inserate aus den 50er- und 60er-Jahren, in denen Frauen aufgefordert wurden, die Küche nicht zu verlassen und ihren Mann unterwürfig zu bedienen. Der große Unterschied: In Rezkallahs Bildern werden die Geschlechterrollen verdreht und sorgen leider auch heute noch für Aufsehen und Empörung. Entstanden ist die Idee bei einem Familienessen, als der Künstler feststellen musste, wie viele seiner männlichen Verwandten immer noch der Auffassung sind, das Kochen und Putzen sei Frauensache. Mit seiner Fotoserie Paralleluniversum will Rezkallah vor allem das männliche Publikum auf Sexismus aufmerksam machen und einen Perspektivwechsel anregen. Wir leben ja schließlich nicht mehr in den 50er-Jahren, auch wenn es manchmal anders scheint.