Around the World

Rischiare la povertà in Austria

// Sarah Trevisiol //
Le donne perdono sempre più posti di lavoro a causa del Covid-19 © Pixabay


In Austria 1,2 milioni di persone sono a rischio povertà, il 14 % delle donne austriache ne è colpito. Particolarmente colpite sono le donne sole con figli/e, le donne in situazioni lavorative precarie e quelle che recepiscono pensioni minime. La responsabile generale della Caritas Anna Parr sottolinea che la povertà delle donne è un problema strutturale. Durante la pandemia la quota delle donne senza lavoro è salita del 40 %, mentre quella maschile solo del 25 %. Per evitare la povertà a molteplici persone, c’è bisogno di un salario minimo, di pensioni adeguate e della possibilità di un anticipo del salario minimo. A ottobre dell'anno passato la "Conferenza delle povertà", una rete di oltre 40 associazioni austriache, ha lanciato l’appello per un’immediata riduzione degli affitti: “Non è possibile vivere con gli stessi salari e affitti alle stelle in continua crescita, il rischio è che sempre più persone diventino povere persino in un paese avanzato come l’Austria. Non dimentichiamo però che ogni persona ha il diritto alla casa e al lavoro.”

Unternehmerinnentum

Traut euch (etwas zu)!

// Bettina Conci //
Sandra Stablum, Jahrgang 1988, 2 Kinder, 21 Zwerghasen, 9 Kühe, 2 Katzen, 2 Schafe, ist Inhaberin der Werbeagentur Muwit in Klausen, betreibt mehrere Ferienwohnungen und sitzt im Brixner Gemeinderat.
Maria Luise Troyer, Jahrgang 1945, verheiratet, 3 Kinder, 3 Enkel, 2 Katzen, ist Seniorchefin a.D. des Sterzinger Familienunternehmens Troyer und vormalige Vizebürgermeisterin sowie langjähriges Mitglied des Sterzinger Stadtrats. Ein Gespräch zu ihrer Erfolgsstrategie als Unternehmerinnen, dem Einsatz für mehr weibliche Präsenz in Wirtschaft und Politik und dem Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie.
Foto links: Vollblutunternehmerin Maria Luise Troyer macht Unternehmerinnen Mut. © ëres/Bettina Conci | Foto rechts: Einfach mal machen: Sandra Stablum ist keine Frau großer Worte. © Sandra Stablum
Bist du Feministin?
Sandra Stablum: Ich mache mir wenig Gedanken über derartige Begriffe und Schubladen. Ich finde, wir Frauen müssen grundsätzlich einfach mal machen. Feminismus braucht es schon, aber vor allem, um zu verhindern, dass wir uns selbst im Weg sind. Weil wir selbst uns oft sagen „Dafür bin ich nicht die Richtige“ oder „Kann ich das?“ Wir haben manchmal zu wenig Selbstbewusstsein und trauen uns wenig zu. Im Gegensatz zu Männern.

Maria Luise Troyer: Mir gefällt der Begriff der „Feministin“ nicht, weil ich – wie viele Frauen meiner Generation – damit einen Typ Frau assoziiere, der mir etwas zu anstrengend ist. Wenn ich an Alice Schwarzer denke, die kommt mir immer etwas zu gescheit daher, weil sie viele Kämpfe nicht austragen musste, denen sich der Großteil der Frauen (ich denke dabei vor allem an Mütter) im Alltag stellen müssen. Andererseits kämpfen die Feministinnen heutzutage für mehr Offenheit, was ich befürworte. Niemand hat das Recht, über das Anders-Sein anderer herzuziehen. Und Gleichstellung ist nach wie vor ein wichtiges Thema, für das gekämpft werden sollte. Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass Frauen z.B. eine Pension kriegen für die Zeit, die sie auf Kindererziehung und Pflegearbeit verwendet haben.
Wie vereinbart ihr Familie, Freizeit und Job?
Sandra Stablum: Ich und mein Partner teilen uns alles 50:50 auf. Den Haushalt, die Freizeit, das ehrenamtliche und politische Engagement, die Betreuung unserer beiden Kinder.
Maria Luise, wie ist bzw. war das bei dir?
Maria Luise Troyer: Ich habe seit 1966 zusammen mit meinen Brüdern in der Firma meines Vaters gearbeitet, und nach ihrem Tod war ich noch mehr in das Geschäftsleben eingespannt. Mir hat damals – wie übrigens auch in der Zeit vorher – mein Mann den Rücken freigehalten und sich um unsere Kinder gekümmert, gekocht, die Tiere und den Garten versorgt. Das führte natürlich zwangsläufig dazu, dass man als Frau ständig mit einem schlechten Gewissen durch die Geografie läuft. Ist man bei der Arbeit, hat man Angst, die Familie zu vernachlässigen, ist man zu Hause, geht’s im Büro rund.
Sandra, du hast zuerst als Angestellte gearbeitet und dich dann selbstständig gemacht. Was hat dich dazu bewogen?
Sandra Stablum: Ich dachte, ich versuch’s jetzt einfach mal, lassen kann ich es immer noch. Ich hatte keine Ahnung vom Unternehmer*innentum und musste beim Wirtschaftsberater fragen, wie man überhaupt eine Rechnung macht. Plattformen gab es früher auch schon, zum Beispiel den Kurs „Phönix aus der Krise“ vom lvh. Das war eine tolle Gelegenheit zum Netzwerken, eine große Hilfe, um eine Grundidee zu haben, von dem was ich da machte. Und das Geschäft lief von Anfang an gut.
Ihr seid ja beide politisch tätig. Wie seid ihr dazu gekommen?
Sandra Stablum: Ich bin 2015 das erste Mal zu den Gemeinderatswahlen angetreten. Damals war ich 27 Jahre alt und voller Tatendrang, wollte etwas für unsere Gemeinde bewegen und neuen Schwung in die Amtsstuben bringen. Und ich arbeite nach wie vor für dieses Ziel.
Maria Luise Troyer: Man hat mich 2010 gefragt, ob ich nicht kandidieren wollte und ich sagte zu. Ich dachte nicht, dass ich gewählt werden würde. Aber ich wurde gleich in den Stadtrat gewählt, von der zweiten Amtsperiode an bekleidete ich dann das Amt der Vizebürgermeisterin. Es gefiel mir in der Politik, und ich lernte eine Menge.
Welche Politikerinnen bewundert ihr?
Maria Luise Troyer: Angela Merkel. Politisch wie persönlich.
Sandra Stablum: Tatsächlich habe ich Paula Bacher schon immer bewundert, wegen ihrer Art, sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Ihr ist es wichtiger, nahe bei den Menschen zu sein, als auf irgendeinem Foto mit „wichtigen Leuten“ drauf zu sein.
Warum gibt es so wenige Unternehmerinnen? Fehlt es uns an Mut?
Maria Luise Troyer: Weil es Frauen nicht zugetraut wird. Und weil Frauen nicht mehr können, sobald sie eine Familie haben. Und weil die Frauen, die sich trauen, immer noch gegen Vorurteile kämpfen müssen.
Sandra Stablum: Ich glaube, mit zunehmendem Alter wird es für uns Frauen schwieriger. Heute würde ich mich nicht mehr trauen. Ich glaube, ich war damals jung und naiv und wusste gar nicht, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Der Vorteil: ich hatte keine Verpflichtungen. Nur einen alten Punto, den ich meinem Ex-Chef abgekauft hatte. Dieser wendet sich übrigens immer noch an mich, wenn er etwas für seine Webseite braucht. (lacht)
Gibt es einen Rat, den ihr Frauen geben möchtet, die sich selbstständig machen wollen oder Unternehmerinnen sind?
Maria Luise Troyer: Sie sollen versuchen, ihren Weg zu gehen und sich nicht einreden lassen, dass man eine schlechte Mutter und Ehefrau ist, wenn man Unternehmerin ist. Weil sie es eh hinkriegen, alles zu vereinbaren.
Sandra Stablum: Mit anderen Frauen zu reden. Wenn mich irgendetwas beschäftigt, ob privat oder beruflich, suche ich mir jemanden, der sich damit auskennt, und treffe mich mit dieser Person, um Hilfe zu erhalten. Früher dachte ich immer, ich muss es alleine schaffen, und wollte keine Hilfe annehmen.
Glaubst du, damit sind wir uns oft selber im Weg?
Sandra Stablum: Ja, weil wir uns nicht trauen. Oder weil wir glauben, alles selber schaffen und jemandem etwas beweisen zu müssen.