Literarische Frauenstimmen

„Winter passt zum Krieg irgendwie besser“

// Bettina Conci //
Tanja Maljartschuk wurde 1983 in Iwano-Frankiwsk geboren, wo sie ein Philologiestudium absolvierte und einige Jahre als Journalistin bei verschiedenen Fernsehsendern in Kiew arbeitete. Sie lebt seit 2011 in Wien und gewann 2018 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Zu ihren Werken zählen der Erzählband „Neunprozentiger Haushaltsessig“, diverse Kurzgeschichten und Romane. Gerade erschien ihr erstes Kinderbuch „Mox Nox“ in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Katya Slonova.
© Joshua Fuller / Unsplash
Ich muss zugeben, dass ich noch nie etwas von Tanja Maljartschuk gehört hatte, als ich an einem lauen Sommerabend im Juni 2018 das Literaturfestival „WeinLesen“ besuchte, das die Schriftstellerin Sabine Gruber und Michael Stiller im Kloster Neustift auf die Beine gestellt hatten. Es sollte das letzte Mal sein, aber das wussten wir damals alle nicht, und so herrschte eine heitere, erwartungsvolle Stimmung.
Glucksendes Lachen angesichts der Tragik des Lebens
Tanja Maljartschuk war mir unter anderem auch deshalb kein Begriff, weil ihr Auftritt nicht einmal geplant war. Sie war nur in letzter Minute für die erkrankte Angelika Klüssendorf eingesprungen. Und tatsächlich war sie die einzige, an die ich mich im Nachhinein noch erinnern konnte. Die Art, wie sie ihren Text vortrug, schuf eine ganz eigene Atmosphäre. Eine Stimmung, die sich auch beim Lesen ihrer Geschichten einstellt, staunend, gespannt, und dabei von einer Leichtigkeit, die ihre Themenwahl – Krieg, Tod, menschliche Kälte – Lügen straft. Die Art, wie sie in ihrem Werk Tragischem mit einem eigenartigen Humor begegnet, und dann noch beim Lesen ihrer eigenen Texte immer wieder selbst erstaunt und fast unfreiwillig glucksend lacht, als lese sie das alles zum ersten Mal, hat mich beeindruckt und bezaubert.

Seit Wochen schon sehen wir die Bilder der mutigen Menschen aus der Ukraine. Bilder, die mich an dieses glucksende, halb unterdrückte Lachen angesichts durchaus fürchterlicher Szenarien bei der Lesung aus Maljartschuks Buch erinnerten. Im Artikel „Nur Tod. Nur Lachen“ aus der Zeit-Online-Reihe „Freitext“ schrieb die Autorin 2015, sie fürchte, dass wir ihre Heimat und deren Menschen keineswegs verstanden haben. Vielleicht hat sie recht. Aber muss ich sie verstehen, um sie zu bewundern?

Die Poesie der Tanja Maljartschuk offenbart sich nicht nur in ihren Romanen. Auf Facebook schreibt sie Ende März davon, dass sie keine Worte findet, um Krieg und Gewalt zu beschreiben, dass sie sich machtlos fühlt und keinen Sinn im Schreiben findet. Und dann: „Ich stehe auf, die Sonne scheint durchs Fenster, der Frühling ist angekommen, die Bäume blühen. Ich habe die Jahreszeitenwende verpasst. Gestern wieder zum ersten Mal eine Wespe gesehen. Und dachte: o nein, bitte nicht. Winter passt zum Krieg irgendwie besser. Wenn die Welt wieder schön grün wird, hier und dort, wird es gar nicht mehr auszuhalten sein. Weder dort, noch hier.“

Club per soli uomini ...e per Amanda LEar

“Non volevo offendere”

Alla puntata del 13 marzo di “Domenica In”, Amanda Lear lasciò perplessa non solo la conduttrice Mara Venier con la sua battuta fuori luogo sulla ragazza che avrebbe dovuto interpretare il suo personaggio in un film: “Ho detto non mi piace, sembra una mignottona ucraniana.”
Amanda Lear nel 1978 nel programma TV olandese Disco Show in versione „bond girl“. © Di Verhoeff, Bert / Anefo - Nationaal Archief 929-5962
Immediatamente la Venier chiese scusa “a tutte le donne ucraine che portiamo nel cuore” per lo scivolone più che infelice della sua invitata. Anche Lear, artista, musa e icona gay si scusò successivamente su Instagram, ma il post sparì poco dopo. “Uomo? Donna? Io sono ciò che mi si crede!” è sempre stata la risposta di Lear al gossip sul suo presunto cambio di sesso. Di certo non è né lady, né gentiluomo. E se già prima a qualcuno/a sembrava inadatta come portavoce della comunità LGBTQAI+, con questa uscita nel 2022 si è auto-squalificata definitivamente. Non (solo) perché discriminatoria nei confronti di noi donne, ma perché xenofoba e piena di pregiudizi. E forse non appartiene al club per soli maschi, ma una così non la vogliamo nemmeno nel club delle donne.