Chicche di cultura - Film, books and much more | Cultura e approfondimento

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten

// Ingrid Kapeller //
© buchhandel.hanser.de
Buch von Alice Hasters
Im Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ erklärt Alice Hasters all jene rassistischen Dinge, die Schwarze Menschen (in Deutschland) erleben und weiße Menschen oft beschwichtigen, anzweifeln oder einfach nicht verstehen (wollen). Hasters erzählt davon, wie es ist, im Jahr 2022 eine Schwarze Frau in Deutschland zu sein. Dabei verknüpft Hasters ihre persönlichen Erfahrungen mit (oft nicht in Lehrbüchern auffindbaren) historischen Fakten. Damit veranschaulicht sie, warum genau manche Verhaltensweisen rassistisch und demnach zu unterlassen sind: dazu gehört zum Beispiel „Blackfacing“, Haare anfassen oder die einfache Frage „Woher kommst du wirklich?“. Hasters knackt im Buch nicht nur menschengemachte Vorurteile gegenüber Schwarzen Menschen, insbesondere Schwarzen Frauen, sondern fordert ihre Leser*innen auf, das eigene Denken und Handeln zu prüfen.

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Generation Haram: Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben

// Sarah Trevisiol //
© buchhandel.hanser.de
Buch von Melisa Erkurt
Die Autorin Melisa Erkurt erklärt in ihrem 2020 erschienenen Buch eindringlich die Bedeutung von strukturellem Rassismus, Bildungsklassismus und sozialer Ungleichheit aufgrund der Herkunft – und warum unser Bildungssystem neu gedacht und vor allem gerechter gemacht werden muss. Denn Menschen mit Migrationsbiografie wird der Weg zur Schul-, Aus- und Weiterbildung maßgeblich erschwert. Die Autorin selbst ist 1991 in Sarajevo geboren und als Kleinkind mit ihrer Mutter vor dem Bosnienkrieg nach Österreich geflohen. Sie hat ein Lehramtsstudium absolviert, als Lehrerin gearbeitet und ist heute Journalistin und Publizistin. Dass sie das geschafft hat, bezeichnet sie als reinen Zufall. Denn, wie sie es selbst erlebt hat und ihr später im Studium mitgegeben wurde, ist das Schulsystem in Österreich für „Annas“ und „Pauls“ gemacht, nicht aber für „Hülyas“ und „Mohammeds“. Gekonnt, pointiert und auf tragische Weise komisch, kombiniert Erkurt Persönliches mit wissenschaftlichen und politischen Aspekten und schafft damit ein gleichermaßen kritisches wie empathisches Buch, das all jenen Schüler*innen gewidmet ist, die aufgrund ihrer Herkunft, Sprache, Hautfarbe oder anderer Merkmale durch das Bildungsraster gefallen sind.

„Für alle, die nie eine Chance hatten, für die Verlierer dieses Bildungssystems. Das ist für uns.“