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Generation Haram: Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben

// Sarah Trevisiol //
© buchhandel.hanser.de
Buch von Melisa Erkurt
Die Autorin Melisa Erkurt erklärt in ihrem 2020 erschienenen Buch eindringlich die Bedeutung von strukturellem Rassismus, Bildungsklassismus und sozialer Ungleichheit aufgrund der Herkunft – und warum unser Bildungssystem neu gedacht und vor allem gerechter gemacht werden muss. Denn Menschen mit Migrationsbiografie wird der Weg zur Schul-, Aus- und Weiterbildung maßgeblich erschwert. Die Autorin selbst ist 1991 in Sarajevo geboren und als Kleinkind mit ihrer Mutter vor dem Bosnienkrieg nach Österreich geflohen. Sie hat ein Lehramtsstudium absolviert, als Lehrerin gearbeitet und ist heute Journalistin und Publizistin. Dass sie das geschafft hat, bezeichnet sie als reinen Zufall. Denn, wie sie es selbst erlebt hat und ihr später im Studium mitgegeben wurde, ist das Schulsystem in Österreich für „Annas“ und „Pauls“ gemacht, nicht aber für „Hülyas“ und „Mohammeds“. Gekonnt, pointiert und auf tragische Weise komisch, kombiniert Erkurt Persönliches mit wissenschaftlichen und politischen Aspekten und schafft damit ein gleichermaßen kritisches wie empathisches Buch, das all jenen Schüler*innen gewidmet ist, die aufgrund ihrer Herkunft, Sprache, Hautfarbe oder anderer Merkmale durch das Bildungsraster gefallen sind.

„Für alle, die nie eine Chance hatten, für die Verlierer dieses Bildungssystems. Das ist für uns.“

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Zweiter Südtiroler
Frauenmarsch

// Ingrid Kapeller //
„Wir bleiben laut!“ © loladesign


Am Samstag, 15. Oktober 2022 findet in Bozen der zweite Südtiroler Frauenmarsch statt. Diesmal noch lauter als im vergangenen Jahr. Anlässe für eine Neuauflage gibt es nach wie vor en masse: Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und/oder äußerer Merkmale, Ungleichheiten in politischer, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Teilhabe, hartnäckig bestehende, veraltete Rollenbilder, (sexuelle) Belästigung am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum und die steigenden Fälle von männlicher Gewalt gegen Frauen (in all ihren Formen) sowie von Femi(ni)ziden. Die gesammelten Statistiken sprechen einen traurigen Klartext. Und so ruft das Organisationsteam „Frauenmarsch – Donne in Marcia“ in einem politisch brisanten Herbst alle Südtiroler*innen auf, am Marsch teilzunehmen, gemeinsam und solidarisch die Stimme zu erheben und die Forderung nach einer gerechten Gesellschaft für ALLE sicht- und hörbar zu machen: „Wir sind viele, wir sind laut und wir machen weiter, bis wir konkrete Maßnahmen sehen“, so der Aufruf auf der Facebook-Seite Frauenmarsch – Donne in Marcia.

Weitere Informationen zum Frauenmarsch am 15. Oktober sind auf Facebook (www.facebook.com/frauenmarsch.donneinmarcia) sowie auf Instagram (Frauenmarsch – Donne in Marcia) verfügbar.