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Südtirol: Gewalt an Frauen ist ein Schaden für eine ganze Gesellschaft
// Kathinka Enderle //

Schadensersatz an das Land Südtirol ist ein Signal © Martina Mainetti - Pixabay
Zum ersten Mal hat sich das Land Südtirol nach dem gewaltsamen Tod von Sigrid Gröber im Februar 2023, wie vom Landesgesetz Nr. 13 vom 9. Dezember 2021 vorgesehen, als Nebenkläger in einen Prozess wegen Frauenmordes eingelassen – und dabei einen Schadensersatz von 30.000 Euro zugesprochen bekommen. Weil – so steht in der Urteilsbegründung, die Mitte Mai vom Bozner Schwurgericht hinterlegt worden ist – die Kampagnen gegen Gewalt an Frauen gesetzlich gestützt werden und weil der verurteilte Lebensgefährte von Sigrid Gröber als Hausmeister in der Landesberufsschule Kaiserhof in Meran ein Landesangestellter sei. Dieses Urteil ist ein Meilenstein und nicht nur für die Angehörigen ein deutliches Signal, sondern auch für die Gesellschaft wichtig, denn es bestätigt: Gewalt an Frauen ist keine Privatangelegenheit, sondern fügt einer ganzen Gesellschaft mit ihren öffentlichen Institutionen einen Schaden zu. Der zugesprochene Schadensersatz muss demzufolge Projekten zugutekommen, die der Prävention von Gewalt an Frauen dienen. Informationen und Unterstützung für Angehörige in ähnlichen traurigen Fällen gibt es beim Landesbeirat für Chancengleichheit, Tel. 0471 41 69 70.