Editorial

Respekt - Rispetto

Respekt ist das Mindeste, das man jemandem entgegenbringen kann. Und den man sich nicht erst verdienen muss. Egal ob Mann oder Frau*, hetero oder homo, gesund oder krank, jung oder alt, arm oder reich – Respekt gebührt jedem und jeder. Möchte man meinen.
Wir brauchen gar nicht vor die Haustüre, sondern lediglich ins Internet zu gehen, um Zeuginnen und Zeugen von fehlendem Respekt zu werden. Dabei geht es gar nicht um Wertschätzung oder Sympathie, sondern um eine innere Haltung des Wahrnehmens und der Achtung unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung, … ja, Respekt ist rar geworden. Vielleicht haben Sie das schon am eigenen Leib zu spüren bekommen.
In dieser ersten ëres-Ausgabe des neuen Jahres regen wir einmal mehr zum Nachdenken an, bringen Respektlosigkeiten aufs Tapet und fordern Respekt ein – nicht nur für Frauen.
Wir – das diesjährige Redaktionsteam aus bewährten Redakteurinnen und neuen Autorinnen – wünschen Ihnen eine gute Lektüre.

Maria Pichler, Chefredakteurin

*das Sternchen unterstreicht, dass wir mit Frau* alle Menschen einbeziehen, die sich als solche definieren, definiert werden und/oder sichtbar gemacht sehen

Vorworte

Ulrike Oberhammer, Präsidentin

Frauen sind nach wie vor in vielen Bereichen benachteiligt, sie leisten mehr für weniger Geld. Damit muss Schluss sein! Wir brauchen für eine echte Gleichstellung klare Rahmenbedingungen zum Wohl der gesamten Gesellschaft. Deshalb arbeiten derzeit viele Menschen am ersten Gleichstellungsaktionsplan für Südtirol. Es ist ein strategisches Dokument, das die Weichen für die Zukunft stellt und das Leben aller positiv beeinflussen soll.
Wie wichtig Netzwerken auch für Frauen ist, sehen wir täglich. Zum 8. März haben wir deshalb mit den größten Frauen- und Familienorganisationen Südtirols die Kampagne „Frauen.Leben.Stärken. Schau auf Dich!“ entwickelt. Wir wollen Frauen ermutigen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, auf ihre Bedürfnisse zu achten, den Tag mit einem Lächeln zu beginnen und selbst ihr Leben zu gestalten. Wir sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung und können gemeinsam die Welt verändern.
Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen und einen respektvollen und wertschätzenden Umgang haben. Dadurch kann Diskriminierung beseitigt werden, zum Wohl der gesamten Gesellschaft.