Young

Die couch des Herzens

// Kathinka Enderle //
Es war einmal eine Welt voller Wischbewegungen, in der das Herzklopfen von einem GIF begleitet wurde. Oder soll ich besser sagen: Herzlich Willkommen in 2023? Bewaffnet mit meinen zwei Freundinnen und reichlich Naschzeug begaben wir uns auf unsere geheime Missionsbasis, die Couch des Herzens, und tratschten über Abenteuer und Herausforderungen in Sachen Dating.
© Madrona Rose - unsplash
Swipen, Chatten, Verlieben: Das ABC des modernen Dating?
„Mädels, ich muss euch was erzählen. Also früher, da war alles einfacher. Meine Omi traf meinen Opi in der Schule, meine Mama lernte meinen Tati beim Tanzkurs kennen, alles wie im Roman. Und ich? Ich swipe durch eine Armada von Profilen und muss entscheiden, ob das ‚der Eine‘ sein könnte. Apropos, mein letztes Date? Das war wirklich … speziell. Er war beim Schreiben sehr freundlich, aber in echt behandelte er einen, als ob man zehn Stufen unter ihm stehen würde - nur, weil er eine gute Karriere hat. Könnt ihr euch das vorstellen? Das Verhalten war ein absolutes No-Go. Dabei sah er so gut aus … aber Aussehen ist eben nicht alles“, schmollte Chiara. „Hattest du jemals Glück im Online-Dating, Chiara? Ich glaube, du solltest deinen Plan ändern“, zwinkerte Giulia. „Aber bei dir hat‘s funktioniert! Da dachte ich mir, ich versuche es mal …“, mittlerweile mampfte Chiara die Schoki immer energischer.
Anekdoten aus der Praxis
„Erinnerst du dich noch, als ich vor einigen Monaten verzweifelte? Online-Dating kann einsam machen, bis man auf das ‚Perfect Match‘ trifft. Als ich noch auf Tinder und Co. angemeldet war, hatte ich oft das Gefühl, in einem endlosen Ozean von potenziellen Partnern zu ertrinken. Und dann gab es auch diese Chats, die nie zu einem echten Date führten – als ob man eine virtuelle Beziehung mit einem Fremden führen würde. Es dauerte Monate, bis ich denjenigen kennenlernte, den ich jetzt date. Und ich muss sagen, dass sich das alles für ihn echt gelohnt hat“, schwärmte Giulia.
Online vs. Offline - Wo finde ich die wahre Liebe?
„Online-Dating hat eben mehrere Seiten. Man kann sich mit den verschiedensten Menschen verbinden und lernt sich selbst dabei besser kennen. Hätte ich nicht schlechte Dates gehabt, wüsste ich jetzt nicht so genau, worauf ich bei einem Partner Wert lege. Es besteht auch die Möglichkeit, dass wir für jemanden mal eine Date-Katastrophe waren. Wer weiß das schon? Wir sind alles Menschen, die unbeholfen in unserer Welt ihre Spuren hinterlassen, in der Hoffnung, auf das große Glück zu treffen. Manchmal ist Nachsicht und Geduld der Schlüssel zum Umgang mit unserem Gegenüber. Und vielleicht ist es auch einfach ein Zeichen, mit geöffneten Augen durch den Alltag zu gehen. Vielleicht gibst du einfach dem süßen Barkeeper von gestern eine Chance, der sah dich ganz schön auffällig an“, erwiderte ich grinsend.
Gemeinsam durch Höhen und Tiefen
Zufrieden antwortete Chiara: „Diese Couch ist wirklich magisch, hier entstehen die besten Gespräche. Aber ihr habt recht. Vielleicht sollte ich all das als Teil eines Abenteuers betrachten. Schließlich gehts darum, Spaß zu haben, Menschen ehrlich zu begegnen und sich selbst dabei treu zu bleiben.“ Dating mag komplizierter sein als je zuvor, aber eines ist sicher: Mit Freundinnen an seiner Seite wird es nie langweilig. Und wer weiß, vielleicht wartet hinter dem nächsten Menschen, ob real oder online, tatsächlich der Jackpot in der Liebe oder wenigstens ein lustiger Abend mit einem interessanten Menschen. In unserer Welt ist vieles möglich, und das ist vielleicht das Schönste dran.

Rainbow Haus

Una casa rifugio arcobaleno per
ricominciare a vivere

// Cristina Pelagatti //
Da un atto d’amore per sé stessi a un percorso di vita autonoma: la Rainbow Haus non è solo un rifugio sicuro ma un luogo in cui si progetta il futuro
Miriam Arianna Fiumefreddo, ideatrice e coordinatrice di Rainbow Haus. © Centaurus Arcigay Alto Adige Südtirol ODV
Chiedere aiuto spesso è la prima dimostrazione dell’amore per sé stessi necessario per ricominciare a vivere. È in questo assunto l’atto d’amore che sta alla base della Rainbow Haus, l’appartamento protetto per persone LGBTQIA+ vulnerabili e in difficoltà socio-economica, servizio residenziale dell’Associazione Centaurus. Rainbow Haus non si limita a dare un tetto provvisorio a persone in difficoltà, ma prevede la costruzione di un progetto che permetta di uscire da situazioni problematiche. “In piena pandemia una ragazza, lesbica e figlia di migranti, a causa della perdita del lavoro, si era trovata obbligata a tornare a vivere, in lockdown, nella sua famiglia che voleva “correggerla” e ha contattato Centaurus”, spiega Miriam Arianna Fiumefreddo, coordinatrice della Rainbow Haus e presidentessa di Centaurus. “Le abbiamo pagato una sistemazione temporanea in ostello, poi ha trovato un lavoro e una casa ma questo incontro mi ha dato lo spunto per scrivere il progetto della Casa Rainbow Haus: dare un rifugio e/o un punto di ripartenza a persone in difficoltà.” La Rainbow Haus, situata in un luogo segreto di Bolzano, è organizzata in un appartamento Ipes ad affitto calmierato ed è composta da due camere per ospiti che seguono un progetto di autonomia e una per ospiti in emergenza, vi lavorano 4 persona tra operatori, coordinatrice, pedagogista e counselor e dal 2020 al 2023 ha accolto 13 persone, 4 donne trans, due uomini trans e 7 uomini cisgay, delle quali 9 straniere. “Chiedere aiuto è il primo gesto di amore verso sé stessi, il più importante. Non si deve pensare che le richieste di aiuto vengano da ragazzi cacciati dalla famiglia; sono le persone over 50 senza lavoro, trans richiedenti asilo o anziane sole quelle nelle condizioni più difficili, per le quali è più complicato organizzare un percorso.” La Rainbow Haus punta sulla costruzione del futuro, sulla casa, sul lavoro, in un’area che è una giungla “perché mancano i riferimenti normativi ed il progetto è sempre a rischio. Le persone lgbtqia+ non sono icone, sono persone che hanno bisogni reali. Casa Rainbow è un atto di emancipazione dall’ipocrisia che talvolta permea la narrazione lgbtqia+ e si concentra su bisogni che devono trovare una risposta in un impegno continuativo nel tempo. È un atto di amore di carattere solidale. Se la narrazione ldbtqia+ può fare innamorare, Rainbow Haus è l’amore più strutturato, quello che richiede continuità, progettualità, impegno. Dalle “farfalle nello stomaco” di party, manifestazioni e battaglie civili si deve passare all’amore che richiede lavoro quotidiano, progetti, atti concreti e materiali, ed è faticoso ma se non si affronta questo passaggio si rischia di rimanere nella vuota retorica.”
Per accedere alla Rainbow Haus è necessario inviare una email a help.point@ lgbt.bz.it