Editorial

Zum Jubiläum blicken wir zurück

Man soll die Feste eigentlich feiern, wie sie fallen, hieß es immer, doch seit Ausbruch der Pandemie ist bekanntermaßen alles ein wenig anders: Hochzeiten wurden verschoben, Großveranstaltungen wie die Fußball-EM (die heuer dennoch als Euro 2020 ausgetragen wurde) – und eben auch runde Geburtstage, wie der 30. des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen, der 1990 eingerichtet wurde.
Zum Jubiläum blicken wir zurück und fragen, was sich getan hat, geben zugleich aber Platz für Gegenwärtiges und Zukünftiges.
Erstmals finden Sie in dieser Ausgabe außerdem ein viel diskutiertes typografisches Zeichen, den Asterisk, in seiner Verwendung als Gendersternchen. Die Debatte darüber, ob und wie wir gendern sollen, wird bekanntlich emotional geführt. Wissenschaftliche Argumente werden dabei oft beiseitegelassen. Klar ist, dass Gendern deutliche Effekte haben kann. Wie wir gendern, muss sich von alleine finden, doch irgendwie müssen wir beginnen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.
Sabina Drescher, Chefredakteurin

Vorworte

Ulrike Oberhammer, Präsidentin

Chancengleichheit, eine neue alte Forderung!
Rechte, die heute selbstverständlich erscheinen, mussten von Frauen vor vielen Jahren hart erkämpft werden. Heftige Auseinandersetzungen, Durchsetzungsvermögen und Mut vieler Frauen kennzeichneten auch den Weg des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen. Wir setzen uns seit mehr als 30 Jahren für die Rechte der Frauen in Südtirol ein. Aber besonders die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass einmal erkämpfte Rechte keine Selbstläufer sind und auch heute noch für Gleichberechtigung gekämpft werden muss. Die Unterschrift der EU-Charta für Gleichstellung und der Gleichstellungsaktionsplan sind Meilensteine auf diesem steinigen Weg. Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, dass alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht, die gleichen Chancen haben. Denn Frauenrechte sind Menschenrechte. Dafür lohnt es sich gemeinsam zu kämpfen, Seite an Seite, Tag für Tag. Rückblickend auf die letzten 30 Jahre können wir deshalb mit Stolz sagen: Es hat sich gelohnt!