THINK

Se amala pa i ëi y l’ëiles autramënter?

// Nathalie Stuffer //
La medejina de gënder ie na tematica scialdi atuela y na disciplina plutosc nueva che se cruzia dla defrënzes danter ëi y ëiles tla malaties. L uel vester snait per ti jì permez ala medejina fata sun mesura per i ëi.
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A Bulsan iel da nia gran da giut unì metù a jì na prejentazion sun na tematica scialdi nteressanta: chëla dla medejina de gënder. Se amala pa i ëi y l’ëiles autramënter? Y vëniel pa tenì cont dla particulariteies de gënder per curé la malaties? L ie do mi ntënder gran ëura de scumencé a rujené dla defrënzes danter ëi y ëiles, dantaldut te n ciamp tan mpurtant sciche la medejina, che reverda duc y dutes. Massa suvënz vën l’ëiles y i ëi tratei ala medema maniera tla medejina, scebën che la medema malatia posse rumpì ora cun sintoms defrënc y la medema medejina posse jué autramënter aldò dl gënder dla persona. L ie per ejëmpl cunesciù che la medejines vën tla majera pert di caji purvedes ora sun i ëi, davia che n se tëm che l mëns posse nfluenzé i resultac pra l’ëiles. L vën pona minà che i medemi resultac vele nce per l’ëiles, ne tenian nia cont che l’ëila pudëssa avëi bujën de n dosaje defrënt o pudëssa avëi cunseguënzes sëuraprò. Na nrescida à desmustrà che sce n ël toma ntëur sun streda, vën l’ambulanza cherdeda plu suvënz de canche l toma ntëur n’ëila, ajache n pënsa riesc a n problem plu scerio. Pra l’ëiles vëniel al incontra riesc pensà a na mancianza de zucher. Sambën à chësc cumpurtamënt nce cunseguënzes nia da puech, sce n pënsa che uni secunt ie de mpurtanza per salvé na persona. N media vën l’ëiles purtedes te spedel mes’ëura plu tert canche l ti dà l bòt y chësc ne ie nia da sotvaluté. Propi l bòt ie n bon ejëmpl de coche i sintoms possa se desferenzië: pra i ëi possen udëi i sintoms che duc cunësc, sciche mel dansù, fadia a tré l fla y druch dansù. Pra l’ëiles possen usservé plu suvënz mel de vënter, mel al spinel y stanchëza. Per garantì la drëta cures sibe al’ëiles che nce ai ëi iel da stramp mpurtant purté inant chësta tematica scialdi atuela.
La medejina de gënder tla linguistica
La linguista Karoline Irschara, che lëura tl’Università de Dispruch, à purvà a ti jì do a chësta tematica da n pont de ududa linguistich, ti cialan a coche vën scric plu de 5 milions de resultac radiologics. Do avëi laurà su duc chisc resultac iel unit a se l dé l corpus MedCorpInn, n strumënt cun chël che n possa analisé i resultac radiologics tres l computer. Nscila prova Irschara a abiné ora sce l vën adurvedes paroles defrëntes tla descrizions aldò de sce l pazient fova n ël o n’ëila. N generel à Irschara abinà ora che pra l’ëiles vëniel dant plu suvënz l diminutif “Zystchen“, na forma che univa dant mé dinrer pra i ëi. Nce per spieghé la grandëza vëniel dant plu suvënz paroles sciche “zirca“, “winzig“ y “klein“. Sce chësc possa ulëi dì che la malaties vën tëutes manco sun l scerio pra l’ëiles ne savovela mo nia da dì. L ie da tenì cont che la nrescida ie permò pieda via, perchël saral mo da aspité sun i resultac plu avisa per pudëi respuender a chësta dumanda.

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Kolumne – Das verflixte schlechte Gewissen

// Alexandra Kienzl //
Was nützt uns das Supermami-Abzeichen, wenn wir uns dabei selbst verloren gehen?

Einmal in der Woche kommt Andrea zu uns und hilft mit. Sie geht mit den Kindern auf den Spielplatz, hält das Baby, wenn es quengelt, und würde gewiss auch mal den Abwasch machen, wenn ich sie darum bäte. Andrea bekommt nichts bezahlt dafür, sie ist eine der Freiwilligen von „Family Support“, einer Initiative der Südtiroler Eltern-Kind-Zentren. Dabei kommen Ehrenamtliche zu Familien mit Neugeborenen nach Hause und greifen den Müttern für einige Stunden in der Woche unter die (nun einmal nur zwei) Arme. Sowas ist Gold wert in Zeiten, wo man nicht mehr mit der Großfamilie unter einem Dach wohnt, die Großeltern nicht in Reichweite hat oder letztere vielleicht noch berufstätig oder schon pflegebedürftig sind bzw. aus anderen Gründen als Hilfe ausfallen. Als nun neulich die Koordinatorin der Initiative hier war um zu fragen, wie es läuft, meinte ich: Alles gut. Nur manchmal hätte ich ein schlechtes Gewissen. „Das“, antwortete die Koordinatorin, „höre ich öfters“, und ich glaubte, ein leichtes Seufzen in ihrer Stimme zu hören. Die Mütter hätten ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal durchschnaufen könnten. Wow, dachte ich, was haben wir Mütter doch für einen Hieb.
Wir glauben tatsächlich, wir müssten alles alleine stemmen, von früh bis spät, und dabei noch das perfekte Lächeln aufsetzen: Kinder anziehen, ausziehen, Windeln wechseln, Hintern wischen, Brei kochen (natürlich nur mit Zutaten aus dem Bioladen!), bei den Hausaufgaben helfen, Buchele vorlesen, Turm bauen, Haare kämmen, Pflasterle aufkleben, trösten, schimpfen, loben, und daneben natürlich noch fegen, wischen, saugen, putzen, abwaschen, aufräumen und kochen, kochen, kochen. Tagein, tagaus, die anderen schaffen es ja auch. Falls Sie es bemerkt haben, bei dieser Aufzählung ist der Aufwand für die eigene Person, die ja überraschenderweise auch noch existiert, nicht dabei; und man möchte doch auch zumindest angezogen, gekämmt und mit geputzten Zähnen unter die Leute gehen. Gilt basic Körperhygiene schon als Me-Time?, stellt sich da die Frage. Vermutlich ja, denn so lange die Kinder klein sind, winkt einem etwa die Vorstellung, mal wieder in Ruhe ein Buch zu lesen, wie eine verheißungsvolle Fata Morgana aus weiter Ferne zu. Trotzdem sind die meisten von uns anscheinend total unfähig mit dem Luxus von geschenkter Zeit für Mama umzugehen. Anstatt genüsslich die Füße hochzulegen, nähren wir das schlechte Gewissen, das an uns klebt wie der Spuckfleck auf der Schulter, mit Gedanken wie: Eigentlich sollte ich jetzt, eigentlich müsste ich doch…Stop! Es gäbe immer noch mehr zu tun, mehr zu putzen, mehr zu fördern, und die Wintersachen wären jetzt auch mal zu verräumen. Da hilft die Erkenntnis, dass wir Mütter a) keine Roboter sind, und b) auch mal Kraft tanken müssen, um gute Mütter sein zu können. Und „gut“ reicht völlig aus. Das Baby wird auch gedeihen, wenn es nicht bis zum dritten Lebensjahr gestillt wird, die Tochter kann auch mal ungekämmt zur Schule gehen, der Sohn wird keine größeren Schäden davontragen, wenn man ihn mal eine Stunde vor dem Fernseher parkt, um in Ruhe mit der Freundin telefonieren zu können und sich daran zu erinnern, dass es auch noch eine Welt außerhalb der Puppenstube gibt.
Ich schreibe diesen Text mit dem Baby auf dem Schoß, in der Pyjamahose, und dabei ist es schon Mittagszeit, hinter mir türmt sich der Wäscheberg. Egal, pfeifen wir auf Perfektion und erlauben uns das schlechte Gewissen nur noch in einem Fall: Wenn wir uns selbst verloren gehen. Und das passiert garantiert nicht unter dem Wäscheberg, sondern wenn wir uns keine Zeit mehr für unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse mehr nehmen. Und das nur, um einem Bild zu entsprechen, das wir glauben nach außen hin abgeben zu müssen. Es ist okay zu sagen, ich schaffe das jetzt nicht. Es ist okay, zu sagen, ich mache das ein anderes Mal, jetzt schaue ich auf mich. Und es ist okay, einfach nur „Danke“ zu sagen, anstatt sich schlecht zu fühlen, weil man es nicht 24/7 alleine auf die Reihe bekommt. Danke.