Weihnachtsgeschenke-Edition

Die Wut, die bleibt

// Hannah Lechner //
Von Mareike Fallwickl
(Inhaltshinweis: Suizid)
Für meine Mama sollte es ein feministischer Roman sein, der gleichermaßen aufrüttelt wie ermutigt – Die Wut, die bleibt macht genau das: Der Roman beginnt damit, dass eine erschöpfte Mutter während dem Abendessen aufsteht und sich ohne ein Wort vom Balkon stürzt. Den Raum, den diese Szene aufmacht, und der erst mal ausgefüllt ist von Schockiert- und Betroffenheit, füllt Mareike Fallwickl nach und nach mit einer Sprache, die Tabuthemen seziert, veraltete Rollenbilder aufreißt und komplizierte Gefühle auf radikal ehrliche Art und Weise verhandelt. Sie erzählt ‚Alltagthemen‘ und schafft es dabei, dass man sich gleichzeitig in den Figuren wieder- und gesellschaftlich-strukturelle Probleme erkennt. Das Buch verschenken sollten alle, die auch wütend sind und damit nicht allein bleiben wollen und die glauben, dass literarisches Schreiben einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlicher Entwicklung und Veränderung beitragen kann.

Weihnachtsgeschenke-Edition

„da unten“

// Hannah Lechner //
Über Vulven und Sexualität. Ein Aufklärungscomic. Von Louie Läuger
Auf „da unten“ bin ich gestoßen, als ich auf der Suche nach einem ‚Aufklärungsbuch‘ für mein 12-jähriges Patenkind war – und hab beim Durchblättern selbst das eine oder andere gelernt. Louie Läuger führt im Comic auf wahnsinnig zugängliche, unterhaltsame und sensible Art und Weise durch Themen wie Anatomie, Menstruation, Verhütung, Begehren, Masturbation und Pornografie und räumt dabei mit vielen Tabus und Mythen auf. Besonders mochte ich die Perspektive und Sprache, die auf die gesellschaftliche Konstruiertheit vieler Kategorien rund um Sexualität, Identität und Körper aufmerksam machen und so mit einem System brechen, in dem sich viele Menschen nicht wiederfinden. Das Buch verschenken sollten alle, die sich wünschen, dass junge (und ältere) Menschen in ihrem Umfeld Worte finden, um über „da unten“ zu sprechen, die denken, dass Consent beim Erkunden der eigenen Sexualität von Anfang an an erster Stelle stehen sollte und die eine queer-feministische Perspektive auf ‚Aufklärung‘ weitergeben wollen.