Safe Space
Diskriminierungs-freie(re) Räume
// Jenny Cazzola | Centaurus //
Wenn es um Orte geht, in denen marginalisierte Menschen sich treffen, ist oft von „Safe Spaces“ oder „Safer Spaces“ die Rede. Doch was sind das genau?
© freepik
Der Begriff „Safe Space“ stammt aus der Soziologie und hat seinen Ursprung in der feministischen und der queeren Bewegung der 1960er Jahre in den USA. Damit gemeint sein kann sowohl ein physischer oder virtueller Raum als auch eine Gruppe, in denen Menschen, die von Marginalisierung und Diskriminierung betroffen sind, zusammenkommen und sich dabei sicher fühlen können. Es ist also ein Schutzraum. Ein Raum, in dem Menschen nicht fürchten müssen, diskriminiert zu werden. Ein Raum, der ihnen dadurch auch die Möglichkeit gibt, sich über ihre Diskriminierungserfahrungen auszutauschen, diese zu verarbeiten, sich zu empowern. Zumindest in der Theorie.
Auf das R kommt es an
Echte Safe Spaces sind selten. Denn damit ein Safe Space wirklich ein Safe Space ist, dürfen nur Betroffene Zutritt dazu haben. Wie zum Beispiel die Gruppe für trans* und nicht-binäre Menschen von Centaurus, die sich regelmäßig sowohl online als auch offline trifft. Doch auch das bietet nicht immer 100 Prozent Sicherheit. Dass ein Raum Sicherheit vor einer Art der Diskriminierung bietet, heißt nicht, dass dort nicht andere Formen von Ausgrenzung stattfinden können. Die LGBTQIA+ Community ist zum Beispiel häufig stark auf Schwule und Lesben ausgerichtet. Das kann zur Ausgrenzung von anderen nicht allo-cis-heterosexuellen Menschen führen. Und natürlich kann es auch in queeren Räumen zu Altersdiskriminierung, Lookism, Rassismus, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit und Ähnlichem kommen.
Daher wird der Begriff Safe Space heute nur noch selten verwendet. Stattdessen spricht man von „Safer Space“. Ein geschützterer Raum soll immer noch vor Gewalt, Marginalisierung und Diskriminierung schützen. Man ist sich aber bewusst, dass das nicht zu 100 Prozent geht. In einem Safer Space gibt es Mechanismen und Regeln, die aber sicher stellen sollen, dass alle Beteiligten sich möglichst sicher fühlen können.
Daher wird der Begriff Safe Space heute nur noch selten verwendet. Stattdessen spricht man von „Safer Space“. Ein geschützterer Raum soll immer noch vor Gewalt, Marginalisierung und Diskriminierung schützen. Man ist sich aber bewusst, dass das nicht zu 100 Prozent geht. In einem Safer Space gibt es Mechanismen und Regeln, die aber sicher stellen sollen, dass alle Beteiligten sich möglichst sicher fühlen können.
Ein Safer Space erfordert kontinuierliche Arbeit
Ein Safer Space entsteht nicht von alleine. Er erfordert Arbeit. Arbeit, wie das Ausarbeiten und Aufstellen von Regeln und das Umsetzen von Konsequenzen, wenn diese gebrochen werden. Aber auch die Menschen innerhalb eines bestimmten Safer Spaces müssen an sich arbeiten. Sich sensibilisieren, die eigenen Vorurteile und Privilegien hinterfragen, auf ihre Haltung und Wortwahl achten.
Auch Centaurus steckt viel Arbeit hinein, damit die Events, Treffen und Räumlichkeiten des Vereins sicherer für alle sind. Aber wie sicher ein Raum ist, hängt immer davon ab, wer ihn gestaltet. Und das kann sich ändern.
Auch Centaurus steckt viel Arbeit hinein, damit die Events, Treffen und Räumlichkeiten des Vereins sicherer für alle sind. Aber wie sicher ein Raum ist, hängt immer davon ab, wer ihn gestaltet. Und das kann sich ändern.