ëres ladines

Coche rujenon à na gran fazion

// Sofia Stuflesser //
Ciuna paroles dassëssen pa tò canche n rejona o scrij? Chi scrij pa dant cie che n daussa dì o no? Y co possen pa rujené zënza ufënder zachei?
Cheder dla poeta y artista Rut Bernardi
Canche la dut. Rut Bernardi ova ti ani ’90 n iede saludà l publich tla Cësa di Ladins, dijan “Bona sëira a duta cantes y duc canc” pona ova la jënt scumencià a rì. Al didancuei ne stona n tel salut nia plu y a deguni ne ti tumëssel plu ite de rì. Ti ultimi dejeneies iel stat n gran svilup, nce tl ciamp dla rujeneda.

Na sburdla de chësc viers fova bele unida data tl ann 1998, canche la dut. Rut Bernardi ova tenì deberieda cun Karin Dalla Torre n seminar scialdi vijioner n con’ dla sensibltà tla rujeneda. Ti ultimi ani à cunlauradëures de cërta istituzions y media ladins scumencià a mëter plu a verda de no ufënder zachei. D’autra istituzions al incontra semea che ne se ebe mo nia dat ju cun chësta tematica. Davia che l mancia na lege che scrij dant coche l fossa da scrì o dì, iel truepa formes desferëntes. Mpo fossel bel sce la lies y istituzions ladines tulëssa na dezijion deberieda, trajan duc pra la medema corda.

Coche fundamënta pudëssen tò la “Diretives per n’adurvanza nia descriminënta dla rujeneda”, na proposta che ie unida metuda adum da Ingrid Runggaldier y Ulrike Vittur dl Ufize Cuestions linguistiches. Te chësc documënt vëniel danter l auter spiegà che n possa p.ej. scrì formes doples ntieres coche “ëi y ëiles” o formes doples liedes cun na rissa desbiech coche “l cunselier/la cunseliera o i/la cunselieres”. Chësta ultima forma dassëssa mé unì adurveda te formuleres, inserac y te listes ajache tesć cun la rissa desbiech ne se lascia nia liejer saurì.

Daujin ala formes doples dassëssel unì nuzà formulazions neutreles per alesiré i tesć. N valgun ejëmpli ie “persones, jënt, personal, forza de lëur, forza de ufize, la persona esperta, l aiut te cësadafuech”. Mpede tò la formes doples pudëssen p.ej. nce scrì “chi che studieia, chi che se candidea, chi che ie mparentà (o: la parentela)”.
L ie nce de mpurtanza che la denuminazions dla prufescions vënie fissedes sibe tla forma maschila che te chëla feminila. Co ti dijen pa a n'ëila che fej la calighea, la peca, la bechea, la polizista, la stradaruela o la generala?

Paroles y manieres de dì che ufënd
Paroles possa ufënder. Nscila à p.ej. l’esprescion “vedla muta” na sëur antia. Bele la prima poejies per ladin, “La vedla muta” y “L vedl mut”, scrites da Matie Ploner, mostra chësc pont de ududa da lassù ju. Da Matie Ploner nchin al didancuei se tira tres n fil cueciun cun la figura dla “vedla muta” che vën desbuteda.


L’esprescion “vedla muta” ie mé una de truepes. La linguistes Rut Bernardi y Ingrid Runggaldier à metù adum na lista cun paroles ora dl diziuner che vëij la figura feminila te na maniera negativa. L resultat: 50-100 esprescions dispregiatives per l’ëila y mé n 15 per i ëi.

Nce danter i proverbs y la manieres de dì n iel n grumon contra l’ëiles, coche à cunstatà Milva Mussner canche la à scrit l liber “A dì che n dij”. Pudon vester cuntënc che truepes de chësta paroles, esprescions y manieres de dì ie unides desmincëdes. Puremò auden y liejen for mo cërta cosses che fej n pue’ mel al magon. Per schivé chësc y per no ferì zachei, pudëssa uniun pensé dan rujené, y pona tò la dezijion sce l ie de bujën de dì chësta parola o sce la ie plu de dann che de utl.

Young

Couchgespräche: Zwischen Eiscreme & Jobportalen

// Kathinka Enderle //
An heißen Tagen wie diesen, an denen man es weder drinnen noch draußen aushält, versammelten sich Giulia, Chiara und ich auf der Couch auf dem Balkon. Mit verschiedenen Eissorten in der Hand und eisgekühlten Getränken vor uns diskutierten wir darüber, wie man seinen Weg in der Berufswelt findet und was es bedeutet, erfolgreich Entscheidungen zu treffen.
© Brooke Lark - unsplash
Vom Jobdschungel zur Berufung
Wir drei Mädels sehnten das Wochenende herbei wie eine Oase in der Wüste. Im Sommer bedeuteten unsere Tage Aufstehen in Herrgotts Früh, gefolgt von endlosen Meetings, Gesprächen, Deadlines und beruflichen Herausforderungen. Dieser Abend war daher die perfekte Flucht aus dem Alltag. Während Chiara und ich uns gegenseitig Urlaubsfotos zeigten, suchte Giulia nach Jobs für die Zeit nach dem Sommer und scrollte durch verschiedene Jobportale. Manchmal, wenn Giulia stark konzentriert ist, spricht sie mit sich selbst. So auch dieses Mal: „Zu wenig Verdienst, keine Möglichkeit für Remote-Work, mindestens zehn Jahre Berufserfahrung? Dann hätte ich als Kind anfangen müssen zu arbeiten.“ Chiara und ich schmunzelten vor uns hin. „Seid ihr euch eigentlich wirklich zu einhundert Prozent sicher über eure Berufswahl?“, fragte Chiara. „Ach, meine Berufswege fühlen sich eher an wie ein Try-and-Error“, antwortete Giulia, „ich bin mir an sich über meine Berufsentscheidung sicher, aber nicht über die Umsetzung in die Berufswelt. Ich versuche einfach, so viele Arbeitgeber*innen wie möglich durch Praktika auszuprobieren, um zu sehen, was mir gefällt. Dann entscheide ich mich irgendwann, welches Modell mir am besten zusagt – ob selbstständig, angestellt, Teil- oder Vollzeit. Da bin ich recht offen.“ „Mittlerweile bin ich mir wirklich sicher, welchen Beruf ich einschlagen möchte“, sagte ich recht nachdenklich, „mir fällt es eher schwer, mich zu entscheiden, welche meiner Interessen ich mit meiner Berufswahl kombinieren soll. Mich interessiert so viel…vom Schreiben bis hin zur Politik oder dem Recht – und alles ließe sich beruflich kombinieren. Eine Entscheidung zu treffen ist schwer.“
Unsicherheiten und Chancen
„Es gibt so viele Möglichkeiten“, sagte Giulia, während sie durch das Jobportal scrollte, „das Wichtigste ist, sich selbst zu kennen und herauszufinden, was einen wirklich glücklich macht. Es geht nicht nur darum, irgendeinen Job zu finden, sondern eine Berufung, in der man sich langfristig sieht und wirklich erfüllt fühlt.“ „Ich habe wirklich Angst, eines Tages zu den Menschen zu gehören, die nur noch das Wochenende herbeisehnen und den Montag fürchten“, gestand Chiara, „eine Berufung zu finden, klingt großartig, aber es gibt sicher viele, die nicht wissen, was sie glücklich macht.“ „Es ist völlig normal, unsicher zu sein“, sagte ich ihr beruhigend, „die Zukunft ist ungewiss, und wir müssen lernen, mit dieser Unsicherheit umzugehen. Oft hilft es, verschiedene Dinge auszuprobieren, egal in welchem Alter. So kann man herausfinden, was einem liegt und was nicht. Eine Entscheidung muss nicht immer endgültig sein. Man kann sich von einem Weg trennen und einen neuen einschlagen. Durch diese Erfahrungen lernt man mehr über sich selbst und entdeckt, was sich richtig anfühlt. Und keine Entscheidung ist in Stein gemeißelt – man kann seinen Weg immer wieder neugestalten.“
Berufswahl im Spannungsfeld der Erwartungen
„Aber was ist mit den Erwartungen der Eltern, Freunden oder der Gesellschaft? Ich erinnere mich noch an meinen Großvater, der von meinem früheren Berufswunsch überhaupt nicht begeistert war. Ich fühlte mich stark unter Druck gesetzt, eine gesellschaftlich akzeptierte Karriere zu wählen – oft auch mit dem zusätzlichen Druck, als Frau bestimmte Erwartungen zu erfüllen“, erzählte Giulia. „Das kenne ich nur zu gut“, sagte Chiara verständnisvoll, „meine Familie hätte mich auch lieber in einem anderen Berufsfeld gesehen. Es war schwierig zu erklären, warum ich Architektur so sehr mag und dennoch – oder gerade deshalb – meinen eigenen Weg gehen will. Am Ende ist es unser Leben, und wir müssen mit unseren Entscheidungen leben.“ „Es ist auch wichtig, sich von dem Gedanken zu lösen, dass jede Entscheidung oder jeder Weg perfekt sein muss“, fügte ich hinzu. „Das Leben ist nicht perfekt. Fehlschläge oder Fehlentscheidungen gehören dazu, auch in der Berufswahl, aber sie bieten eine Chance zu wachsen. Manchmal lernt man durch Fehler mehr als durch Erfolge.“
Erfolg neu definiert
„Was ist Erfolg eigentlich? Es erfolgt etwas: gut oder schlecht. Es kommt darauf an, was wir daraus machen, oder?“, fragte Giulia nachdenklich. „Für mich ist Erfolg, wenn ich abends ins Bett gehe und weiß, dass ich etwas Sinnvolles und Gutes getan habe – sowohl beruflich als auch privat“, erklärte ich, „es ist wichtig, dass ich dabei glücklich bin.“ „Erfolg bedeutet für mich auch, eine gute Balance im Leben zu finden“, ergänzt Chiara, „ein toller Job nützt nichts, wenn ich keine Zeit für mich selbst, meine Liebsten und meine eigenen Interessen habe.“ „Ich glaube, ich muss mir noch genauer überlegen, was Erfolg für mich bedeutet“, sagt Giulia lächelnd. „Aber es hilft auf jeden Fall, eure Perspektiven zu hören.“
Zusammen sind wir stark
„Das Leben ist eine Reise, auf der wir uns gegenseitig unterstützen können. Beruf, Liebe, Freizeit, Freundschaft – unsere Entscheidungen können wir gemeinsam begleiten und uns im Notfall helfen“, sage ich an beide gerichtet. „Genau. Ein starkes Netzwerk ist wichtig, das einen unterstützt und inspiriert. Diese Gespräche geben mir Mut, und ich bin froh, dass ich mit euch so ein Netzwerk habe“, wurde Giulia sentimental. „Ich weiß, selbst wenn meine Angst eintritt und ich tatsächlich irgendwann nur noch das Wochenende herbeisehne und mich vor dem Montag fürchte, werdet ihr mir helfen, aus diesem Kreislauf herauszukommen – oder gar nicht erst hineinzugeraten.“