No Women No Panel

Senza donne non se ne parla!

// Lorena Palanga //
Stessi temi e stessa expertise devono tradursi in stessa visibilità. Il concetto è semplice, ma non viene sempre rispettato. Un concetto che è alla base dell’iniziativa “No Women No Panel, senza donne non se ne parla”. Il progetto nasce in seno alla Commissione Europea ed è promosso a livello nazionale a partire dal 2022 dalla Rai. Quest’autunno l’iniziativa è approdata anche in Alto Adige, con due passi decisivi che sono pietre miliari sulla strada della valorizzazione del merito delle donne e del valore aggiunto delle loro competenze.

Prima vi è stata la sottoscrizione del protocollo d’intesa tra Rai Radiotelevisione Italiana, Provincia Autonoma di Bolzano, Comune di Bolzano e Libera Università di Bolzano per favorire l'equilibrio di genere in panel, eventi pubblici e media, garantendo l’adeguata rappresentanza. Successivamente la Provincia ha deciso di coinvolgere numerosi attori locali per radicare ancora di più questo spirito in tutto il territorio. E la risposta è stata entusiasmante. Sono state ben 69 le organizzazioni e le associazioni locali che si sono impegnate a garantire un’equa rappresentanza di genere negli eventi e nei loro resoconti, firmando la dichiarazione d’intenti durante l’evento pubblico svoltosi il
19 settembre scorso.

Un momento storico per il nostro territorio. “Vogliamo che il Piano d'azione per la parità di genere si radichi e faccia una differenza duratura nella vita delle donne in Alto Adige. Attraverso le nostre azioni, vogliamo rendere visibili i modelli di ruolo affinché le ragazze possano credere nei loro sogni”, ha dichiarato la presidente della Commissione provinciale per le pari opportunità per le donne Ulrike Oberhammer. “La visibilità è un diritto fondamentale, ma finora non valeva per le donne”, ha spiegato la vicepresidente Nadia Mazzardis. Da ora in poi però sarà tutta un’altra musica.
© Markus Perwanger
Michaela Mahlknecht – Chefredakteurin Rai Südtirol
Rai Südtirol trägt die Aktion "No Women No Panel" aus Überzeugung mit. Die Kolleginnen und Kollegen der Redaktion sind dazu aufgerufen (und werden monitoriert) möglichst zu gleichen Teilen auch Frauen zu Wort kommen zu lassen. Der Wille ist da, in der Praxis funktioniert das leider noch nicht immer, da viele Frauen es nicht wagen, vor Mikrofon und Kamera aufzutreten. Deswegen freuen wir uns über erste Initiativen (z.B. der Südtiroler Handelskammer) kompetente Frauen durch Kurse auch für öffentliche Auftritte fit zu machen. Italienweit ist die öffentlich-rechtliche RAI die Mutter der Initiative und verpflichtet sich nicht nur selbst zur Einhaltung dieser Regel, sondern fordert auch Partnerorganisationen und andere Medienanstalten auf, diesem Beispiel zu folgen.

© Manuela Tessaro
Verena Pliger - Direktorin ff-Südtiroler Wochenmagazin
Seit der Landeshauptmann seinen Platz in einer Podiumsdiskussion an seine Landesrätin abgegeben hat, kommt Bewegung in die Sache. Medienwirksam hat er für die Initiative „No Women No Panel“ die Werbetrommel gerührt. Mit Erfolg. Ich erlebe seither, dass Organisationen und Unternehmen verstanden haben, dass eine weibliche Moderatorin nicht ausreicht. Höchst an der Zeit, schließlich haben wir in Südtirol so viele engagierte, kluge und eloquente Frauen, die wir endlich sehen wollen. An uns Medien liegt es, sie ins Licht zu rücken. Wir dürfen nicht mehr den bereits etablierten Experten kontaktieren, von dem wir die Telefonnummer haben und wissen, dass er gut reden kann. Wir müssen uns gezielt auf die Suche nach Expertinnen machen, die es mindestens genauso gut können.

Diana Benedetti – Redattrice Rai Alto Adige
Ho apprezzato da subito la decisione della mia azienda, la Rai, di aderire alla campagna “No Women No Panel”. Il servizio pubblico deve sicuramente mostrare attenzione su questo tema. In alcuni contesti le donne sono sottorappresentate e campagne di questo tipo sono uno stimolo importante, soprattutto quando si tratta di temi come la conciliazione famiglia – lavoro. Nel lavoro quotidiano in redazione cerchiamo sempre di raccontare storie di donne, ma anche delle loro difficoltà. Anche il Soroptimist, service club diffuso in tutto il mondo di cui io sono socia, sostiene questa campagna. Tra le nostre mission, c’è proprio l’empowerment femminile. Per cui nel mio caso posso dire che a “No Women No Panel” ho aderito due volte.

Francesca Gonzato – Caposervizio quotidiano Alto Adige
Quando sei un’astrofisica e ti dedicano il titolo “Cristina, una mamma ‘spaziale’”. Quando sei architetta e ti salutano “buongiorno, architetto”. Quando sei una professoressa universitaria e ai convegni invitano regolarmente i colleghi uomini di dipartimento. “No Women No Panel” è una iniziativa giusta, come lo sono le leggi sulla rappresentanza di genere nella politica e nei consigli di amministrazione: un modello culturale e sociale così radicato non si cambia semplicemente chiedendo “per favore”. Le persone e le cose esistono se vengono nominate e raccontate. Ecco perché noi operatrici e operatori dell’informazione siamo un tassello imprescindibile del cambiamento.

Alessia Galeotti - Giornalista di Tv33 e componente CPO FNSI
Quando Oriana Fallaci si lamentava del fatto che in una trasmissione televisiva sull’aborto prima di lei fossero intervenuti tre uomini era il 1976.Quasi cinquant’anni dopo nel salotto di Bruno Vespa si è discusso di interruzione volontaria di gravidanza senza nemmeno una donna in studio. Era aprile 2024. Non basta l’indignazione e non è sufficiente cambiare canale: ci vuole la forza – corale ma anche singola – di dire: “No, a queste condizioni io non partecipo”. E c’è chi ha iniziato a farlo, per fortuna. Ma ci deve essere anche l’impegno da parte di noi giornaliste e giornalisti nel garantire alle donne lo stesso spazio, le stesse condizioni, gli stessi argomenti di discussione. E smetterla di invitare sempre i soliti noti.

© Manuela Tessaro
Anita Rossi, Mitglied der Disziplinarkommission der Journalistenkammer
Die Quote am Podium? Immerhin ein deutlicher Bruch mit dem rein männlichen Expertentisch vor Kamera und Mikrophon. Dass Maßnahmen wie diese 2024 notwendig sind, zeigt auf, wie stark das Anzugsgrau-dunkelblau in unseren Hirnen zum Muster geworden ist – in Zement gegossen. Am ehesten fällt dem Auge der fehlende Farbtupfer auf. Das Default ist zu ändern! Ohne Druck und neue Regeln bleiben wir Frauen Ausnahmeerscheinungen in der Welt von Wissen, Macht und Zukunftsgestaltung. Die nächste Tür, die wir einreißen müssen, ist jene der medialen Berichterstattung. Sie muss sich von Rollenklischees entfernen und Verantwortung übernehmen. Als Megafon unseres Alltags und Zusammenlebens.

Young

Couchgespräche

// Kathinka Enderle //
Liebes Tagebuch, vor dieser Jahreszeit fürchte ich mich am meisten
© pixabay
Wer die Couchgespräche zwischen Chiara, Giulia und mir öfter liest, weiß, dass wir den Ernst des Lebens stets mit einer Prise Humor und einem Lichtblick würzen. Doch dieses Thema ist anders. Eine meiner beiden lieben Freundinnen hat sich entschieden, einen früheren Tagebucheintrag zur Verfügung zu stellen, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, das viele betrifft und in unserer Gesellschaft häufiger vorkommt, als man vermutet: die Winterdepression. Deshalb wird dieser Artikel anders, als die vorherigen, in der Hoffnung, aufzeigen zu können, wie ernst dieses Thema ist.
„Liebes Tagebuch,
vor dieser Jahreszeit fürchte ich mich am meisten. Der Herbst beginnt und damit auch so langsam dieses schleichende Gefühl der Traurigkeit, das mich genauso umhüllt wie die kalten Nebel unser Dorf jeden Morgen. Das Wetter wird grauer und kälter und auch die Blätter, die der Natur die verschiedensten Farben verleihen, schaffen es nicht, mich aufzuheitern. Früher habe ich den Herbst geliebt. Jetzt erdrückt mich die Kälte, sowohl draußen als auch drinnen.

Morgen gehe ich wieder zur Schule, aber das Aufstehen ist eine Qual. Auf dem Weg am Morgen fühlt sich die Dunkelheit an wie ein schwerer Vorhang, der über mir hängt. Jedes Mal, wenn der Wecker klingelt, fühlt es sich an, als ob mir eine Stimme ins Ohr flüstert: „Bleib im Bett, es ist besser so.“ Ich weiß, dass es nicht besser so ist, aber es ist so anstrengend, bildlich durch einen Schlamm waten zu müssen, nur um in den Tag zu starten.

Gestern war kein guter Tag. Ich wollte abends mit meinen Freunden gemütlich zusammensitzen und kochen, aber als es dann Zeit war aus dem Haus zu gehen, war ich zu müde. Stattdessen saß ich dann allein daheim, umgeben von Stille. Später habe ich aus dem Fenster zugesehen, wie die Nachbarskinder draußen spielten. Mit dem Laub der Bäume auf dem Boden hatten sie besonders Spaß. Kindliche Freude muss sich schön anfühlen, während ich hier wie eine Gefangene bin. In meiner Wohnung, in meinem Leben, in meinem Kopf. Dabei bin ich keine Gefangene, eigentlich nicht. Ich weiß, ich könnte meine Wohnung jederzeit verlassen, und doch kann ich es nicht. Mein Kopf fühlt sich an wie ein Gefängnis. Ich hasse es.

Ich muss mich an die Worte meiner Therapeutin erinnern. Darüber reden sei wichtig. Aber ich will anderen keine Belastung sein, man muss sich keine Sorgen machen. Noch nicht. Ich frage mich oft, ob ich den Winter überstehen kann, wenn es bereits im Herbst so schlimm ist. Es kommt mir vor, als ob ich in einem dunklen Tunnel bin, der nicht aufhört. Dann kommt der Frühling und es wird besser, aber bis dahin dauert es quälend ewig. Jeden Tag frage ich mich, wie lange ich das noch aushalte.

Heute Abend möchte ich eine Kürbissuppe kochen, in der Hoffnung, dass mir das Freude und Kraft gibt. Aber es macht mir auch Angst, das wieder nicht zu schaffen. Mir wieder etwas vorzunehmen und meine Pläne dann zu verwerfen, so wie gestern auch schon. Wieder zu versagen. Trotzdem will ich es versuchen. Ich möchte Kerzen anzünden und damit versuchen, Licht in das Dunkle zu bringen. Ich hoffe, diese Zeit geht bald vorbei. Ich möchte diesen Zustand nicht mehr fühlen. Ich möchte kämpfen, auch wenn es schwer ist und sich heute beinahe unmöglich anfühlt. Vielleicht ist es doch an der Zeit, sich Sorgen zu machen?“

Erkennen und Verstehen
Die Tage werden kürzer, die Nächte ziehen sich endlos in die Länge, und das wenige Sonnenlicht, das den Himmel erhellt, scheint oft nicht auszureichen, um die Dunkelheit zu vertreiben – weder draußen noch in den Emotionen vieler Betroffenen. Der Wandel dieser Jahreszeit zeigt sich oft nicht nur in der Natur, sondern auch im Leben vieler Menschen. Manche spüren, wie das Leben an Leichtigkeit verliert, eine zuvor kleine Alltagslast immer schwerer wird und sich jeder Schritt ein wenig schleppender anfühlt. Die wärmende Sonne, wie wir sie in Südtirols Sommern kennen, zeigt sich nun selten; und wenn sie mal am Himmel ist, ist sie oft zu schwach und zu kalt.

Winterblues oder Winterdepression?
Für manche ist der Winter nur wie ein sanfter, melancholischer Schleier, der über ihnen liegt. Häufig hört man in diesem Zusammenhang das Wort „Winterblues“ fallen. Es ist ein Gefühl der Nachdenklichkeit, das kommt und geht, möglicherweise auch ein Hauch von Traurigkeit – spürbar, aber nicht überwältigend. Menschen, die vom Winterblues betroffen sind, schaffen es trotzdem den kleinen Freuden des Lebens nachzugehen, sich an den Farben der Natur oder der nahenden Weihnachtszeit zu erfreuen.

Doch für andere, wie auch für meine liebe Freundin, geht die Dunkelheit tiefer. Wenn das Grau des Winters nicht nur den Himmel einfärbt, sondern auch das Gemüt, spricht man von einer saisonal abhängigen Depression (SAD), auch bekannt als Winterdepression. Es scheint, als ob die innere Welt dem Herbstlaub folgt, das von Bäumen fällt und verwelkt – ein Rückzug in sich selbst, bei dem jeder kalte Luftzug ein kleines Stück Hoffnung mit sich verträgt. Während draußen die Natur zur Ruhe kommt, verharren die Betroffenen in einer Art innerem Winterschlaf, aus dem es kaum ein Erwachen gibt, bis das Licht endlich wiederkehrt.

Die Ursache einer Winterdepression
Noch ist die genaue Ursache der Winterdepression unklar, doch vieles deutet darauf hin, dass das fehlende Licht des Winters eine zentrale Rolle spielt. Wenn die Tage kürzer werden und der Himmel sich häufiger hinter grauen Wolken verbirgt, erreicht weniger Sonnenlicht unsere Haut und Augen. Dieser Mangel an Licht und Lebensfreude kann in einer Depression münden. Zudem verspüren viele das Bedürfnis, sich tiefer in das warme Bett zu vergraben, wie Bären im Winterschlaf. Doch statt uns zu erholen, kann dieses Rückziehen den Rhythmus stören. Der Kreislauf von zu viel Schlaf und noch mehr Erschöpfung verstärkt die innere Leere und das Gefühl der Entfremdung. Die Winterdepression kann also wie ein langsam wachsender Schatten um sich greifen, bis sie das Innere völlig umhüllt.

Wege zurück ins Licht
In dieser Zeit kann das Licht, das wir suchen, nicht nur von der Sonne, sondern auch aus anderen Quellen kommen. Tageslicht und frische Luft wirken wie Balsam auf die Seele – selbst wenn die Sonne sich selten zeigt, kann der klare Himmel den Kopf erfrischen und das Herz beleben. Regelmäßige Spaziergänge und Bewegung in der Natur bringen nicht nur den Körper in Schwung, sondern lassen auch ein Stück Helligkeit in die Dunkelheit zurückkehren. Für manche ist auch eine Lichttherapie hilfreich: Spezielle Lampen, die das natürliche Sonnenlicht imitieren, können symptom-verbessernd wirken.


Und vielleicht ist am wichtigsten die menschliche Wärme. Der Kontakt zu geliebten Menschen, das Gefühl von Nähe und Verständnis, kann eine Kerze im Herzen entzünden, wenn draußen die Kälte herrscht. Auch wenn es schwerfällt können gemeinsame Momente die Einsamkeit durchbrechen und die Welt wieder ein wenig heller machen. Das war auch für meine liebe Freundin ein entscheidender Schritt, um mit ihrer Erkrankung besser umgehen zu können. Doch wenn die innere Trostlosigkeit trotz aller Anstrengungen anhält, ist es entscheidend, professionelle Hilfe durch Ärzt*innen oder Psycholog*innen zu suchen. Sie kann den Weg zurück ins Licht weisen und Hoffnung schenken, dass auch dieser Winter vorübergeht und der Frühling wiederkehren wird.