Männerclub
Tradition trifft Zukunft – aber wo bleiben die Frauen?
// Kathinka Enderle //

Ein Zukunftslabor – aber nur für Jungs? Beim TüftleLab von InnoValley South Tyrol fehlen auf dem Bild die Mädchen © Facebook
Mädchen? Gemeint, aber nicht gezeigt
„Schon Pläne für den Sommer?“ – so beginnt die Social-Media-Anzeige von InnoValley South Tyrol. Klingt spannend: ein TüftleLab voller Einblicke, Expert*innen und Möglichkeiten. Klingt nach Zukunft. Klingt nach Fortschritt. Doch ein Blick aufs Bild – und plötzlich fühlt sich diese Zukunft ziemlich einseitig an. Junge Gesichter strahlen entgegen: motiviert, neugierig – aber Mädchen? Fehlanzeige. Niemand behauptet, sie seien nicht willkommen. Das Gendersternchen im Text versichert immerhin, dass sie „gemeint“ sind – und das ist schon mal ein guter Ansatz, denn grundsätzlich finden sich auch auf der Facebookseite von InnoValley South Tyrol auch immer wieder taffe Frauen. Aber wären sie nicht noch etwas „gemeinter“, wenn sie in dieser Anzeige auch sichtbar wären? „Mehr Mädchen in die Technik“ passiert nicht von allein. Es braucht Vorbilder, gezielte Ansprache – und nicht zuletzt auch Bilder, in denen sich Mädchen wiederfinden. Und das haben „die Macher“ dieser Kampagne leider versäumt. Wie soll eine Zehnjährige auf die Idee kommen, dass sie eingeladen ist, wenn die Bildsprache keine Mädchen zeigt? Vielleicht ist es – grundsätzlich gesprochen – an der Zeit, nicht nur an unseren Worten zu arbeiten und das Gendersternchen zu setzen, sondern auch an der Sprache der Bilder. Sonst bleibt Fortschritt ein Männerclub.

Wo bleiben die Musikerinnen? „Unser Land, unser Sound“ will eigentlich die Musikszene Südtirols widerspiegeln © Facebook
„Unser Sound“ – aber wessen eigentlich?
Musik verbindet, Musik bringt Menschen zusammen – zumindest in der Theorie. In der Praxis scheint das bei „Unser Land, unser Sound“ auf Rai Südtirol aber anders. Zumindest in der Bewerbung des besonderen Radiotags auf RAI Südtirol. Denn geht es nach der Social-Media-Card zum Hörerlebnis, dann verbindet Musik vor allem eins: Männer.
Musiker? Männlich. Band? Männlich. Gäste? Auch männlich. Frauen kommen im „unser“ offenbar nicht vor. Dabei heißt es, man wolle die „vielfältige Musikszene“ widerspiegeln. Klingt gut – doch von dieser Vielfalt fehlt auf dieser Ankündigung jede Spur. Statt eines repräsentativen Querschnitts gibt es das altbekannte Bild: Musik scheint Männersache zu sein.
Es ist ja nicht so, dass talentierte Musikerinnen in Südtirol fehlen. Und deren Musik wurde sicher an diesem Thementag auch gespielt. Schade daher, dass die Bewerbung auf die altbewährte Männer-Runde setzt. Und der altmodische Eindruck erweckt wird, die Bühne gehöre nur den Männern. Denn das spiegelt dann glücklicherweise angesichts der vielen talentierten Musikerinnen und Künstlerinnen doch nicht die Realität wieder. Deshalb: No women no panel!
Musiker? Männlich. Band? Männlich. Gäste? Auch männlich. Frauen kommen im „unser“ offenbar nicht vor. Dabei heißt es, man wolle die „vielfältige Musikszene“ widerspiegeln. Klingt gut – doch von dieser Vielfalt fehlt auf dieser Ankündigung jede Spur. Statt eines repräsentativen Querschnitts gibt es das altbekannte Bild: Musik scheint Männersache zu sein.
Es ist ja nicht so, dass talentierte Musikerinnen in Südtirol fehlen. Und deren Musik wurde sicher an diesem Thementag auch gespielt. Schade daher, dass die Bewerbung auf die altbewährte Männer-Runde setzt. Und der altmodische Eindruck erweckt wird, die Bühne gehöre nur den Männern. Denn das spiegelt dann glücklicherweise angesichts der vielen talentierten Musikerinnen und Künstlerinnen doch nicht die Realität wieder. Deshalb: No women no panel!