Around the World
Vier Millionen Mädchen jährlich an Genitalien verstümmelt
// Maria Pichler //
Eingriff mit lebenslangen Folgen: Genitalverstümmelung © Brian Otieno / DSW
Die Tradition verlangt es, dabei sind die Riten längst überholt: Laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung werden jährlich vier Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, um als vollwertige Mitglieder ihrer Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Bei dem blutigen Eingriff verlieren sie ihre Klitorisvorhaut, ihre Klitorisperle und/oder ihre Schamlippen, viele sogar ihr Leben. Weltweit sind mehr als 200 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen. Die Coronapandemie und die Dürren lassen die Zahlen steigen: sind Schulen geschlossen, fehlt den Mädchen ein schützender Zufluchtsort; und kommen Familien in finanzielle Schwierigkeiten, werden beschnittene Töchter verheiratet. Mit fatalen Folgen: Denn wenn die Mädchen den brutalen Ritus überleben ohne zu verbluten oder sich eine tödliche Infektion einzufangen, so leiden sie ein Leben lang unter den Folgen der Verstümmelung.