Literarische Frauenstimmen

Eine unbeirrbare Visionärin hinterlässt Spuren

// Kathinka Enderle //
In einer Zeit, in der sich die Welt in vielerlei Hinsicht änderte, legte Mathilde den Grundstein für ein bemerkenswertes Leben voller Unternehmertum, Weisheit und wertvoller Erfahrung. In ihrer Biographie teilt sie ihre eigene Lebensgeschichte und inspirierende Ratschläge.
© Effekt!
Im Schoß einer Bauernfamilie mit elf Geschwistern in Rodeneck ist im Jahr 1947 eine bemerkenswerte Frau geboren –Mathilde Scherer. Obwohl Bildung für Mädchen damals ein seltenes Gut war, erkannte sie schon früh die Kraft des Wissens. Getragen von einem unbeugsamen Willen kämpfte sie dafür, die Handelsschule besuchen zu dürfen.
„Man muss sich in der Welt wehren, muss sich behaupten, wenn man etwas haben möchte“, reflektiert sie darüber, wie die ersten Schritte in die Schule den Beginn eines unaufhaltsamen Abenteuers markierten. Schon früh erkannte sie, dass ihr Lebensweg nicht in starren Bahnen verlaufen sollte. Sie wollte das Berufsleben in seiner ganzen Vielfalt kosten: Von der Verwaltungsangestellten zur herzlichen Gastgeberin bis hin zur erfolg­reichen Unternehmerin in Südtirol und Deutschland – sie probierte alles aus. „Ich wechselte alle paar Jahre den Beruf. Sobald ich nichts mehr lernen konnte, probierte ich etwas anderes aus. Stillstand kam nie in Frage. Arbeitsmäßig gab es nichts, mit dem ich nicht fertig werden konnte.“ Dabei betont Mathilde die Wertschätzung für das Elternhaus. „Was man zuhause lernt, nimmt man mit.“ Ihr Vater, ein arbeitsfreudiger Mann, hatte ihr Furchtlosigkeit und Risikobereitschaft vorgelebt. „Irgendwann dachte ich mir: Schluss damit, für andere Leute zu arbeiten.“ Ein Entschluss, der den Weg zum selbstständigen Unternehmertum ebnete. „Geschäftstüchtigkeit hat kein Geschlecht.“ Sie bekräftigt, wie wichtig es sei, nach stetiger Herausforderung zu streben, um sein eigenes Potenzial auszuschöpfen. „Vieles war nicht Mut, sondern Notwendigkeit.“
Ein Buch voller Lebensbilder: „A Hirn wia a Henne“
Ihr Buch „A Hirn wia a Henne“ spiegelt nicht nur das Echo ihrer Gedanken, sondern auch die Essenz ihres Lebens wieder. Entstanden ist es nicht für die Blicke anderer, sondern aus einem inneren Bedürfnis heraus: „Ich habe es für mich geschrieben.“ Die Entschlossenheit, Tinte auf Papier zu bringen, hütete sie bis zur Veröffentlichung wie einen wertvollen Schatz. Die Worte kommen aus purer Ehrlichkeit, ohne Rücksicht auf die Reaktionen anderer. Ihr Buch ist ein Denkmal ihrer Erinnerung und eine Einladung für andere, die Schätze des Lebens zu erkunden und von wertvollen Erfahrungen zu profitieren.
EmpowHERment: Mathildes Rat für Frauen in Aktion
Das Bild, dass Frauen nur im Kinderkriegen, Putzen und Kochen gut wären, ist ein längst veraltetes Narrativ, gegen das sich Mathilde Scherer mit ihrer Lebensgeschichte bereits damals stellte. „Frauen müssen lernen, sich zu behaupten. Was Männer können, können wir genauso gut. Die Herausforderung besteht darin, sich als Frau Respekt zu verschaffen. Wir müssen unsere eigenen Wege finden. Es liegt an uns Frauen, ob wir uns durchsetzen können.“ Für Frauen ist es Mathildes Meinung nach Zeit, aufzustehen und laut zu werden. „Jeder ist der Schmied seines eigenen Glücks. Geschäftstüchtigkeit ist geschlechtslos – unsere Fähigkeiten definieren uns.“ Mit inspirierenden Worten plädiert sie für einen Wandel des Denkens: „Es ist an der Zeit, dass wir Frauen kämpfen. In der zweiten Reihe zu stehen, ist keine Option. Frauen dürfen nicht verloren gehen, sie müssen Gas geben. Schlaft nicht ein Gitschen, sondern nutzt eure Fähigkeiten.“

Club per soli uomini

Le grandi assenti del futuro

// Linda Albanese //
© IRE 2
Il motto dell’edizione 2023 della serie di eventi “Laboratorio sul futuro dell’Alto Adige” è stato “I giovani al centro: collaboratrici e collaboratori motivati in azienda”. Nel titolo del laboratorio che ha visto protagoniste le giovani generazioni e la loro notevole influenza sul futuro mercato del lavoro, la presenza femminile c’è... ma sembra esserci solo nel titolo. Perché, infatti, nella foto scelta per accompagnare la notizia, sia sui media sia sul sito ufficiale dell’evento, sono presenti solo uomini. Si sarebbe potuta scegliere una foto diversa? Sì. Magari che rappresentasse meglio il futuro delle nuove generazioni, delle prossime figure dirigenziali, anche in un’ottica di parità di genere? Certamente sì, si poteva scegliere diversamente, ma non è stato fatto. Anzi, nella foto scelta compaiono solo manager uomini. Dirigenti che dichiarano questo: “Le giovani generazioni hanno un’influenza notevole sul mercato del lavoro del domani e innescano dei cambiamenti grazie alle loro nuove idee e prospettive”. E le donne manager dove sono? Ma allora che questo cambiamento arrivi veramente, e presto. Ma che arrivi non solo nella scelta di una foto più equa e inclusiva da pubblicare, che porti concretamente a colmare il gender gap trovando le vie di un miglioramento per diffondere una cultura aziendale più equa e inclusiva.