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Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
// Hannah Lechner //
Roman von Julia Jost
Julia Jost schreibt in ihrem Debutroman vom Aufwachsen in einem Kärtner Dorf der 1990er Jahre, am Fuße der Gebirgsgruppe der Karawanken. Davon, wie man „in einer archaischen Bergwelt zwischen Stammtisch und Beichtstuhl“ als querstehendes Kind mit kurzen Haaren und „Buben-Hosen“, das heimlich in die beste Freundin verliebt ist, überlebt: Nämlich „durch ein wildes, überbordendes Erzählen, das die Wirklichkeit besser macht, als sie ist.“ In – wie Elfriede Jelinek es ausdrückt – „heiterer Bösartigkeit“ bewegt sich Jost zwischen aufkommendem Rechtspopulismus, menschlichen Abgründen und Geheimnissen, Queerness und dem Abschied von einer Generation, die die Lebensrealität der Erzählerin nicht zu fassen vermag. 2019 wurde sie für einen Auszug aus dem Roman mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet.