Landesbeirat für Chancengleichheit
Senza donne non se ne parla
// Maria Pichler //
Frauen sichtbar machen: Darum geht es in der Initiative „No Women No Panel“, der das Land Südtirol zum diesjährigen Tag der Chancengleichheit beitritt. Doch was heißt das?
© freepik
Dass Frauen in der Kommunikation meist unterbesetzt sind, darüber herrscht kein Zweifel. Und wer sich darüber nicht sicher ist, der möge die „Männerclubs“ der vergangenen ëres-Ausgaben zu Rate ziehen: Nicht nur beim traditionellen „Bandl-Durchschneiden“ sind Frauen noch zu oft nur schmückendes Beiwerk, auch Diskussionsrunden und Tagungen sind nach wie vor häufig rein männlich besetzt. Dabei ist es ja nicht so, dass es – in welchem Bereich auch immer – keine Expertinnen geben würde, im Gegenteil: Es geht vielmehr darum, diese sichtbar zu machen und ihnen eine Bühne zu bieten.
Keine Diskussion ohne Frauen
„Ohne Frauen fangen wir erst gar nicht an zu diskutieren“, ist daher das Motto der Initiative, der das Land Südtirol im Zuge des Gleichstellungsaktionsplanes Æquitas zum diesjährigen Tag der Chancengleichheit beitritt. Das Ziel? Eine gleichberechtigte und ausgewogene Vertretung der Geschlechter in der Kommunikation, sprich vor allem in Medienberichten, bei Tagungen und Diskussionsveranstaltungen. Ein rein männlich besetztes Podium, ein runder Tisch ohne Frauen, eine Elefantenrunde ohne Spitzenkandidatinnen sollten damit der Vergangenheit angehören. Denn Sichtbarkeit ist die Grundvoraussetzung, dass Frauen wahrgenommen werden, dass Frauen und ihre Anliegen gehört werden und dass Frauen (mit)entscheiden können. Die Kampagne „No Women No Panel“ ist übrigens von der ehemaligen bulgarischen EU-Kommissarin Mariya Gabriel im Jahr 2018 lanciert worden, 2022 hat sie die RAI in Italien eingeführt und wird seitdem von zahlreichen Regionen und Provinzen, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Interessensverbänden und lokalen Körperschaften mitgetragen. Nun ist das entsprechende Memorandum auch für Südtirol vorbereitet worden.
Unterzeichnung am 19. September
Die Förderung der gleichberechtigten Vertretung der Geschlechter bei öffentlichen Veranstaltungen, Tagungen und Podiumsdiskussionen, die Förderung einer nicht stereotypen und nicht sexistischen, sondern vielmehr inklusiven Darstellung der Geschlechter in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, die Dokumentation der Veranstaltungen und eine Rückmeldung an das Land Südtirol einmal jährlich sowie die Unterstützung weiterer Aktionen infolge oder im Rahmen der Initiative: Darum geht es im Memorandum, das die teilnehmenden Organisationen und Verbände am 19. September unterzeichnen werden. In der Folge ist die Einrichtung einer Expertinnen-Datenbank und die Organisation von Medientrainings vorgesehen. Damit „Männerclubs“ schon bald der Vergangenheit angehören!
Keine Diskussion ohne Frauen
Unterzeichnung am 19. September
Wer ist mit dabei?
Als institutionelle Partner sind das Land Südtirol, die Freie Universität Bozen und die Gemeinde Bozen der Initiative beigetreten. Rund 50 lokale Organisationen und Verbände werden am 19. September zum Südtiroler Tag der Chancengleichheit das Memorandum unterzeichnen.
Weitere Organisationen und Verbände können jederzeit der Initiative beitreten, Informationen dazu können per email angefordert werden: frauenbuero@provinz.bz.it.
Weitere Organisationen und Verbände können jederzeit der Initiative beitreten, Informationen dazu können per email angefordert werden: frauenbuero@provinz.bz.it.