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IRAN: Zwei Jahre „Frau, Leben, Freiheit“
// Hannah Lechner //
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Vor etwas mehr als zwei Jahren, am 16. September 2022, verstarb die damals 22-jährige Jina Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei in Teheran. Unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ löste ihr Tod die größten Massenproteste seit Jahrzehnten im Iran aus, die sich im ganzen Land ausbreiteten. Trotz des Wahlversprechens von Präsident Massud Peseschkian im vergangenen Sommer, die Religionspolizei abzuschaffen, hat sich die Situation für Frauen im Iran auch zwei Jahre nach Aminis Tod kaum verbessert. Sie werden bei Verstößen gegen die islamische Kleiderordnung weiterhin zunächst verwarnt und bei Missachtung festgenommen – letzthin etwa sorgte ein Video von der Festnahme einer 14-Jährigen ohne Kopftuch für einen erneuten Aufschrei. Zum zweiten Todestag von Amini sind 34 Frauen im Evin-Gefängnis in Teheran in den Hungerstreik getreten, um an die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ zu erinnern. Amnesty International und Menschenrechtsaktivist*innen kritisieren die anhaltende Repression iranischer Frauen ohne juristische Konsequenzen für das iranische Regime und fordern strafrechtliche Ermittlungen.