Around the World
Genitalverstümmelung: Gambia bekräftigt sein „Nein“
// Maria Pichler //

Gambia bleibt bei seinem „Nein“ gegen Genitalverstümmelung
Im Sommer 2024 hat das Parlament in Gambia eine Initiative gestoppt, mit der die Genitalverstümmelung (FGM) von Mädchen und Frauen nach einem fast 10-jährigen Verbot weltweit erstmals wieder legalisiert hätte werden sollen. Denn trotz des offiziellen Verbotes war das Gesetz erst ab Mitte 2023 auch durchgesetzt worden: Drei Frauen, die acht Mädchen im Alter zwischen vier und zwölf Monaten beschnitten hatten, wurden mit Geld- bzw. Haftstrafen belangt. Den finanziellen Teil der Strafen übernahm ein Imam, der in der Folge gemeinsam mit anderen religiösen Führern und Parlamentsabgeordneten für die grausame Praxis Stimmung machte, „die nicht durch westliche Einflüsse unterdrückt werden sollte.“ Trotz des bekräftigten „Neins“ bleibt es eine große Herausforderung, das Gesetz in der Praxis durchzusetzen, mit der althergebrachten Tradition zu brechen und tief verwurzelte soziale Normen zu verändern.