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Intersezionalità e visioni: il primo Alto Adige Pride Südtirol

// Cristina Pelagatti | Centaurus //
Il 28 di giugno, in un’ottica queer inter­sez­ionale, la prima edizione della mani­festazione dell’orgoglio della diversità
Murales nella sede di centuarus © centaurus
Il 2025 è l’anno del Pride a Bolzano. Il primo pride dell’Alto Adige. Alla luce di una società mondiale sempre più orientata all’intolleranza e al “cattivismo”, la visione queer intersezionale con cui il comitato organizzatore sta preparando l’attesa manifestazione, assume un’importanza che travalica i confini locali. Il pride bolzanino si svolgerà il 28 giugno, in una linea arcobaleno che lo collegherà direttamente ai moti di Stonewall, la data in cui “tutto ebbe inizio”.

Stonewall: la pietra miliare nella storia del movimento LGBTQIA+
Poco dopo l’una di notte del 28 giugno 1969, allo Stonewall Inn di New York (dichiarato da Obama monumento nazionale americano nel 2016), nel Greenwich Village, dopo un’irruzione della polizia, di fronte a un gruppo di persone gay, queer, transgender o non conformi che ballavano insieme pur essendo di sesso opposto o indossavano più di tre indumenti non attribuibili al proprio sesso che venivano trascinate via dagli uomini in divisa, qualcuno ha urlato “Perché non fate niente”? Così, nella società Usa di fine anni '60 , quella della battaglie per i diritti civili e delle manifestazioni contro la guerra, si è inserito l’urlo “ci siamo anche noi” e in quei 5 giorni di rivolte per la prima volta il movimento LGBTQ+ ha alzato la testa ed ha cominciato non solo a chiedere di poter esistere di nascosto, ma a reclamare orgogliosamente i propri diritti. Alle figure più rappresentative e spesso dimenticate di Stonewall, Marsha P. Johnson, Stormé DeLarverie e Sylvia Rivera, è dedicato il murales eseguito dall’artista Diego Tartarotti Starita nella sala gruppi della sede di Centaurus a Bolzano.

La Road to Pride in Alto Adige è già iniziata
Adele Zambaldi, vicepresidente dell’Alto Adige Pride Sudtirol e attivista di Centaurus, ha spiegato: “Il Pride serve a ricordare tutti i diritti che come persone LGBTQIA+ ancora non abbiamo. Quest’anno i nostri focus primari sono sicuramente le persone trans, soprattutto le più giovani, e le famiglie omogenitoriali. Rivendichiamo i diritti all’esistenza, all’accesso alla salute e al benessere di tutt*. Parallelamente ‘lo scendere in strada’ serve per unire la comunità. L’Alto Adige è un luogo in cui la conversazione riguardo alle identità LGBTQIA+ è sempre stata poco attiva. L’invisibilizzazione dell’esistenza dei nostri corpi e delle nostre relazioni è elevata. Un Pride a Bolzano (con eventi anche in altre parti del territorio) significa rompere questo silenzio per dire che non solo esistiamo, ma rivendichiamo una vita degna e dei diritti. Anche qui.

Questo è essenziale nei confronti di persone più giovani che non hanno la percezione di una comunità forte e vivono una condizione di marginalità sociale e territoriale. La componente linguistica e geografica ha un suo peso in questo. È una concreta difficoltà in più per l’unità delle lotte, perché le persone italofone e tedescofone vivono spesso in ambienti sociali e personali separati. Come Pride proviamo a superare anche queste barriere, ma è una sfida quotidiana.”

Young

Schluss mit dem Vergessen: Frauen, die die Welt veränderten

// Kathinka Enderle //
Wissenschaften jeglicher Art sind ein Symbol für kollektiven Fortschritt: für Ideen, Visionen und wichtige Entdeckungen, welche ihre Wissenschaftler*innen glänzen lassen. Doch in Wahrheit ist sie oft eine Geschichte des Ausschlusses, Schweigens und der Ignoranz. Frauen, die bahnbrechend waren, wurden ignoriert, ihre Erfindungen gestohlen, ihre Leistungen klein geredet. Es ist an der Zeit, ihre Geschichten zu erzählen.
© Vlad Tchompalov - unsplash
Die erste Märtyrerin der Wissenschaft:
„Verteidige dein Recht zu denken.“
Im 4. Jahrhundert stand Alexandria für das Zentrum des Wissens – und Hypatia war mitten drin. Sie war Mathematikerin, Astronomin und Philosophin, eine Frau, die in einer Männerwelt glänzte. Sokrates Scholastikus schrieb über sie: „Es gab in Alexandria eine Frau, die in Literatur und Wissenschaft alle Philosophen ihrer Zeit übertraf.“ Doch Hypatia war mehr als eine Denkerin. Sie war mutig genug, sich den Erwartungen des Patriarchats zu widersetzen – und das machte sie gefährlich. 415 n. Chr. wurde sie von einem Mob ermordet, angestachelt von Männern, die nicht ertragen konnten, dass ihnen eine Frau moralisch und intellektuell überlegen war. Was sagt es über eine Gesellschaft, wenn sie lieber tötet, als Frauen Macht zuzugestehen?

Eine Frau unter Philosophen:
„Ich werde dich nur heiraten, wenn man mir die Freiheit lässt, zu studieren und zu forschen.“

Fast 1300 Jahre später lebte in Bologna Laura Bassi. 1732 wurde sie als erste Frau weltweit Doktorin der Philosophie. Sie forschte über Physik, Mechanik und Aufklärungstheorien – und trotzdem wurde ihre Arbeit oft als ihr „Hobby“ abgetan. Bassi brach die Regeln ihrer Zeit, doch wurde sie in ihrer Arbeit stark eingeschränkt. Sie durfte forschen, aber nicht zu viel. Sie durfte lehren, aber nur, wenn sie die Dominanz ihrer männlichen Kollegen nicht infrage stellte. Wie viele weitere Frauen mussten ihre Genialität auf diese Weise zähmen? Wie viel Wissen blieb dadurch ungenutzt?

Die Mutter des Science-Fiction:
„Hüte dich, denn ich bin furchtlos und daher mächtig.“

Im 19. Jahrhundert, als Frauen eher als Musen statt Schöpferinnen galten, schrieb die 18-jährige Mary Shelley ein Werk, das die Literatur revolutionierte: „Frankenstein“. Es war eine philosophische Reflexion über Macht und Verantwortung – erschreckend aktuell in seiner Vision. Doch viele Kritiker zweifelten daran, dass eine junge Frau so etwas geschaffen haben könnte, und schrieben das Werk ihrem Ehemann zu. Warum wird Genialität von Frauen als Ausnahme betrachtet, für Männer jedoch als Selbstverständlichkeit?

Die Mutter der Kernspaltung:
„Das Leben muss nicht leicht sein, solange es nicht leer ist.“

Im 20. Jahrhundert revolutionierte Lise Meitner die Physik. Sie arbeitete an der Entdeckung der Kernspaltung, einem Meilenstein der Wissenschaft. Doch als der Nobelpreis vergeben wurde, ging er an ihren Kollegen Otto Hahn – Meitners Beitrag wurde ignoriert. Meitner war nicht nur genial, sondern auch mutig. Sie lehnte es ab, an der Entwicklung der Atombombe mitzuwirken. Warum wurde noch eine Frau, die wissenschaftlichen und moralischen Beitrag leistete, übersehen?

Die Schauspielerin, die die Moderne erfand:
„Jedes Mädchen kann glamourös aussehen, dazu muss es nur stillstehen und dumm gucken.“

Hedy Lamarr war mehr als ein Hollywood-Star. Während sie Filme drehte, erfand sie zusammen mit dem Komponisten George Antheil das Frequency-Hopping, die Grundlage für Technologien wie WLAN und Bluetooth. Auch ihre Genialität wurde nicht erkannt. Ihr Patent verfiel, ihre Leistungen wurden übersehen. Erst Jahrzehnte später ehrte man sie als „Lady Bluetooth“. Warum reduziert die Gesellschaft Frauen auf ihr Äußeres, selbst wenn sie die Zukunft erfinden?

Die Frau hinter der DNA:
„Wissenschaft und Alltag können und sollten nicht voneinander getrennt werden.“

Ohne Rosalind Franklin wäre die DNA-Doppelhelix womöglich nie entdeckt worden. Ihre Röntgenbilder waren der Schlüssel – doch Watson und Crick erhielten den Nobelpreis, während Franklins Beitrag verschwiegen wurde. Die DNA, das Symbol des Lebens, steht ironischerweise für das Versagen der Wissenschaft, Frauen zu würdigen. Wie oft wurde Wissen gestohlen, weil es von einer Frau kam?

Die Mathematikerin hinter den Sternen:
„Mädchen können alles tun, was Männer auch können. Manchmal haben sie mehr Fantasie als Männer.“

Die Flugbahnen der NASA-Missionen – von den Mercury-Flügen bis hin zu Apollo 11 – waren das Werk von Katherine Johnson, einer afroamerikanischen Mathematikerin. Sie musste gegen doppelte Diskriminierung kämpfen: als Frau und als Schwarze. Erst der Film Hidden Figures brachte ihre Leistung ins Rampenlicht. Wie viele solcher Geschichten gibt es noch, die nicht erzählt wurden?

Eine Psychologin für Menschen:
„Ein rassistisches System zerstört und schädigt unweigerlich die Menschen; es verroht und entmenschlicht sie, Schwarze wie Weiße gleichermaßen.“

Die bahnbrechenden Studien von Mamie Phipps Clark zur Diskriminierung Schwarzer Kinder legten die Grundlage für die Aufhebung der Rassentrennung in den USA. Doch wie so oft wurde ihre Arbeit ihrem Mann zugeschrieben. Warum wird weibliche Intelligenz in Partnerschaften immer wieder in den Hintergrund gedrängt?

Die Stimme gegen das Vergessen:
„Es gibt ein Wort, das süßer ist als Mutter, Heimat oder Himmel. Dieses Wort ist Freiheit.“

1870 schrieb die Soziologin Matilda Joslyn Gage ihr Essay „Woman as Inventor.“ und kritisierte darin, wie weibliche Leistungen systematisch ignoriert werden. Sie sprach davon, wie Frauen trotz massiver Hürden bedeutende Beiträge leisteten – nur um dann von der Geschichte vergessen zu werden. Gage gab diesem Phänomen einen Namen: der Matilda-Effekt. Ihre Worte sind bis heute aktuell: Warum erfindet eine Gesellschaft immer wieder Gründe, Frauen kleinzureden, anstatt sie für ihre Leistungen zu feiern?

Der Kampf gegen das Vergessen ist ein Kampf für die Zukunft
Hypatia, Shelley, Franklin, Lamarr – sie alle stehen für das verschwendete Potenzial von Frauen in der Wissenschaft. Was hätten sie noch erreicht, wenn sie in einer Welt gelebt hätten, die sie unterstützt hätte, anstatt ihren Weg zu blockieren? Wie viele Hypatias, Mary Shelleys und Katherine Johnsons leben heute unter uns – und werden immer noch übersehen? Der Kampf gegen das Vergessen ist ein Kampf für die Zukunft. Wahre Gleichheit bedeutet, die Menschheit in ihrer Vollkommenheit anzuerkennen – ohne Schatten, Ignoranz oder Diskriminierung.