Männer-Club
Südtiroler Zivilschutz
// Bettina Conci //
Die Vertreter aller Einrichtungen und Organisationen des Südtiroler Zivilschutzes beim Besuch des Leiters des staatlichen Zivilschutzressorts Fabrizio Curcio im Mai in Bozen. © Facebook / Bergrettung Südtirol CNSAS
„So, Mannder, olle pronti fürs Gruppenfoto?“ – „Jo, Moment, lei no schnell die Maske sischt woll…“ – „Ivo, de Weste stört awian, ober isch gleich…“ – „Raump jemand de Glaslor ausn Bild, ah na, koa Zeit…“ – „Isch die Putzfrau schun gongen?“ –
„A propos, do follt mor grod au, wieder amol koane Frau dabei, hoffentlich merkt’s koaner…“
„A propos, do follt mor grod au, wieder amol koane Frau dabei, hoffentlich merkt’s koaner…“
Zugegeben, sie können nichts dafür. Wie die drei Euregio-Landeshauptmänner sind nun mal auch die meisten Führungskräfte bei Zivilschutz, Bergrettung und Weißem Kreuz männlich. Und dessen Präsidentin Barbara Siri hat ja auch keine Zeit, für jedes Foto ihr Gesicht in die Kamera zu halten, damit das weibliche Geschlecht vertreten ist. Vielleicht sollte man auch davon absehen, die Südtiroler Zivilschutzorganisationen Weißes Kreuz, Rotes Kreuz, Bergrettung, Bevölkerungsschutz und Landesfeuerwehrverband ob des Geschlechterungleichgewichts in ihren Reihen zu kritisieren (von den 978 Mitgliedern der Südtiroler Bergrettung sind „immerhin 41 Frauen“, wie es auf der offiziellen Webseite trotzig-stolz heißt). Vielmehr sollte dieser Schnappschuss als Denkanstoß dienen: den Organisationen selbst, vor allem aber uns Leserinnen. Nicht umsonst wendet sich die derzeitige Kampagne, mit der das Weiße Kreuz in den sozialen Medien um Zivildiener*innen wirbt, mit ihrer Bildsprache explizit an Frauen. Wir sind offenbar Mangelware im Zivilschutz. Und es liegt an uns, das zu ändern.