Around the World
Südtirol wachrütteln – immer und immer wieder
// Ingrid Kapeller //
Vor elf Jahren, am 11. Mai 2011, wurde das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul-Konvention, ausgearbeitet. Zwei Jahre später, 2013, hat Italien sie unterzeichnet. Um an die Verpflichtungen zu erinnern, die mit der Unterzeichnung einhergehen, hat „Frauenmarsch – Donne in Marcia“ einen Flashmob in Bozen organisiert, an dem etwa 250 Menschen teilnahmen.
250 Menschen auf dem Waltherplatz erinnern an die Istanbul Konvention © Franziska Heiß
Chöre und Einzelpersonen haben am 11. Mai um 18 Uhr auf dem Waltherplatz die feministische Hymne aus Mexiko „Canción Sin Miedo“ (it:„Canzone senza paura“, de: „Stoppt dieses Morden“) von Vivir Quintana gesungen. Das Lied kritisiert jede Form von Gewalt an Frauen, erinnert an Frauen, die Gewalt nicht überlebt haben, und fordert Politik und Gesellschaft zum unmittelbaren Handeln auf. Die Istanbul-Konvention stellt mit ihren umfassenden rechtlichen Standards gegen Gewalt gegen Frauen in allen Formen eines der wichtigsten Dokumente in Europa dar. In dieser Konvention wird Gewalt gegen Frauen als eine Verletzung der Menschenrechte anerkannt. Staaten, die sie unterzeichnet haben, verpflichten sich demnach dazu, weitreichende Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auszuarbeiten, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, Opfern zu helfen und Täter strafrechtlich zu verfolgen.