Think
Kolumne
Magische Nächte
// Alexandra Kienzl //
Die Frauen-EM war viel mehr als nur Fußball: Sie war ein Statement.
Haben Sie schon mal vom Bechdel-Test gehört? Dieser Test besteht aus drei Fragen und dient dazu, die Darstellung von Frauen in einem Film zu beurteilen. Die Fragen sind folgende: Gibt es mindestens zwei Frauenrollen im Film? Sprechen die Frauen miteinander? Und sprechen sie über etwas anderes als einen Mann? Traurigerweise bestehen die meisten Filme diesen Test nicht. Frauenrollen dienen oft nur als Staffage, als Accessoire für den männlichen Helden. Wie gut, dass da diesen Sommer etwas anderes zur besten Sendezeit im Abendprogramm lief als klischeebeladene Unterhaltung: Genau, die Europameisterschaft im Frauen-Fußball. Mokierten sich Nörgler*innen anfangs noch darüber, dass der Sendeplatz nur deshalb frei war, weil halt kein anderes sportliches Großevent zur Verfügung stand, zeigte sich bald: Das war ja richtig spannend. Nicht nur in sportlicher Hinsicht, weil natürlich auf hohem Niveau, sondern vor allem in Bezug auf das Frauenbild, das da transportiert wurde. Nix hübscher Zusatz zum männlichen Akteur, vielmehr traten da Frauen im Team in Erscheinung: entschlossen, kämpferisch und nicht immer ganz zimperlich. Frauen unterschiedlicher Herkunft, die gewinnen wollten, die schwitzten und rempelten, die ausspuckten und schrien, die schimpften und jubelten. Männer gab es nur im Publikum oder als Kommentatoren, die Bühne gehörte den Frauen, und das mehrmals die Woche. Was für ein Ereignis!
Ganz selbstverständlich sahen sich Tochter und Ehemann die Spiele an und was war ich dankbar dafür, dass sich hier eine neue Welt auftat: Abseits der Stereotypen von der aufopferungsvollen Mutter, der kinderlosen Karrierefrau, der vom Prinzen zu erobernden Prinzessin, des schüchternen Häschens, der Bilder eben, die das Fernsehen üblicherweise viel zu oft vermittelt. Wenn eine Frau hier ihr Shirt auszog, dann um zu jubeln, und nicht, um männliche Blicke zu befriedigen oder zu beweisen, dass sie einem Schönheitsideal entsprach. „Mama, de rennt im BH ummer!“, rief meine Tochter erstaunt, als eine Torschützin ihr Leibchen triumphierend wie ein Lasso über dem Kopf schwang, und es ist bezeichnend, dass sie das für eine Frau bemerkenswert fand, während das sexualisierte Posen in Unterwäsche als normal empfunden wird.
Auf Twitter berichteten Eltern davon, dass ihre Töchter nun Fußballerinnen werden wollten oder sich in den örtlichen Verein eingeschrieben hatten, und das macht deutlich, wie wichtig weibliche Vorbilder in allen Bereichen sind und wie wichtig es ist, diese sichtbar zu machen, ob in den Medien, im Unterricht oder zuhause. Zu wissen, dass es auch FußballerInnen gibt, ist das Eine. Zu sehen, wie sie kämpfen und feiern, das Andere. Und das nicht nur für Mädchen. Auch den männlichen Zusehern, egal welchen Alters, dürfte nach vielleicht anfänglicher Skepsis irgendwann gar nicht mehr aufgefallen sein, dass da Frauen auf dem Feld waren – und das wäre ja das Ziel für alle Lebensbereiche: Dass es keine Rolle spielt, welche Herkunft oder welches Geschlecht jemand hat. Dass es einfach nur Fußball ist. Guter Fußball.
Ganz selbstverständlich sahen sich Tochter und Ehemann die Spiele an und was war ich dankbar dafür, dass sich hier eine neue Welt auftat: Abseits der Stereotypen von der aufopferungsvollen Mutter, der kinderlosen Karrierefrau, der vom Prinzen zu erobernden Prinzessin, des schüchternen Häschens, der Bilder eben, die das Fernsehen üblicherweise viel zu oft vermittelt. Wenn eine Frau hier ihr Shirt auszog, dann um zu jubeln, und nicht, um männliche Blicke zu befriedigen oder zu beweisen, dass sie einem Schönheitsideal entsprach. „Mama, de rennt im BH ummer!“, rief meine Tochter erstaunt, als eine Torschützin ihr Leibchen triumphierend wie ein Lasso über dem Kopf schwang, und es ist bezeichnend, dass sie das für eine Frau bemerkenswert fand, während das sexualisierte Posen in Unterwäsche als normal empfunden wird.
Auf Twitter berichteten Eltern davon, dass ihre Töchter nun Fußballerinnen werden wollten oder sich in den örtlichen Verein eingeschrieben hatten, und das macht deutlich, wie wichtig weibliche Vorbilder in allen Bereichen sind und wie wichtig es ist, diese sichtbar zu machen, ob in den Medien, im Unterricht oder zuhause. Zu wissen, dass es auch FußballerInnen gibt, ist das Eine. Zu sehen, wie sie kämpfen und feiern, das Andere. Und das nicht nur für Mädchen. Auch den männlichen Zusehern, egal welchen Alters, dürfte nach vielleicht anfänglicher Skepsis irgendwann gar nicht mehr aufgefallen sein, dass da Frauen auf dem Feld waren – und das wäre ja das Ziel für alle Lebensbereiche: Dass es keine Rolle spielt, welche Herkunft oder welches Geschlecht jemand hat. Dass es einfach nur Fußball ist. Guter Fußball.