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Der perfekte Körper

// Sabina Drescher //
In Zeiten von Social Media steigt der Druck, schön sein zu müssen – vor allem bei Frauen. Doch was ist ein schöner Körper? Und wer bestimmt das eigentlich?
© Unsplash / Jana Sabeth
Faltenloses Gesicht, Waschbrettbauch, lange Beine – was wir als schön empfinden, liegt nicht nur im Auge des oder der Betrachtenden. Wenn wir Schönheit beurteilen, folgen wir vielfach Idealen, die für fast alle unerreichbar sind. Dennoch messen wir uns und andere daran.
Körperliche Idealbilder betreffen dadurch jeden Menschen auf die ein oder andere Weise. In den sozialen Medien wird darüber immer mehr diskutiert. Dementsprechend greift auch die Forschung das Thema verstärkt auf – so wie Elisabeth Lechner, promovierte Kulturwissenschaftlerin und Autorin des Buchs Riot, don’t diet – Aufstand der widerspenstigen Körper. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wer bestimmt, was als schön gilt. Entscheidend für die Antwort sei, um welche Zeit es sich handelt und in welchem Kulturkreis die Frage gestellt wird, denn Schönheitsideale, erklärt Lechner, unterliegen großen historischen und regionalen Schwankungen.
Weiß, jung und fit
Im Hier und Jetzt unserer westlichen Gesellschaft habe sich eine helle Hautfarbe als erstrebenswerte Norm etabliert, daneben aber auch „kommerzialisiert Exotisches“, erklärt Lechner. Schönheit wird zudem weiterhin mit Jugend verbunden, „ein großes Problem, das kaum thematisiert wird“, so Lechner. Die schöne Frau von heute solle überdies nicht so dünn sein, wie es die Models der 1990er-Jahre vorgemacht haben, sondern fit, das heißt Kurven an den richtigen Stellen haben.
Nicht toleriert würde hingegen jede Form von Behinderung, Körperbehaarung und wenn jemand nicht klar binärgeschlechtlich lesbar ist.
Wer sich dem entziehen möchte, muss mit Konsequenzen rechnen, denn Schönheit hat einen hohen Wert in unserer Gesellschaft: Wie wir aussehen entscheidet darüber, wie man uns behandelt.
Das Phänomen, dass es Menschen, die schön sind, einfacher haben im Leben, nennt sich Lookismus. „Schönheit“, sagt Lechner, „entscheidet über Lebenswege. Es gibt Studien, die belegen, dass Menschen, die als schön gelten, eine bessere Gesundheitsversorgung erhalten, leichter eine Wohnung oder Arbeit finden, eher Karriere machen.“ Doch wer bestimmt die Norm, also das, was wir als schön definieren?
Patriarchat und Kapitalismus sagen, was schön ist
Es seien dies zwei mächtige Strukturen unserer Gesellschaft, so Lechner, nämlich der Kapitalismus und das Patriarchat. Über ersteren würden immer mehr Körperregionen erschlossen – und immer breitere Zielgruppen, sprich immer jüngere bzw. ältere Frauen. „Es werden immer neue Probleme kreiert“, sagt Lechner, „für die immer neue Lösungen angepriesen und verkauft werden. Zugleich hat die Werbeindustrie verstanden, dass Kundinnen und Kunden nicht ständig beleidigt werden möchten und nicht mehr auf Hochglanzfotos und Topmodels anspringen.“
Immer mehr Unternehmen achten daher auf Diversität, manche allerdings betreiben rein oberflächliche Formen der Inklusion.
Und was hat das Patriarchat damit zu tun? „Über Schönheit wird Kontrolle ausgeübt“, betont Lechner. Jahrhundertelang sei der öffentliche Raum Männern vorbehalten gewesen. Nun, da sich auch Frauen dort bewegen, würde deren öffentliches Auftreten ständig kritisiert. „Denken wir an Angela Merkel, die häufig als asexuell dargestellt wird, oder auf der anderen Seite an die finnische Premierministerin Sanna Marin, die für ein zu freizügiges Outfit an den Pranger gestellt wurde. Egal wie sich Frauen präsentieren, sie können es eigentlich nicht richtig machen“, stellt Lechner fest.
Soziale Medien: Mehr Druck, mehr Widerstand
Tendenziell wird von Frauen erwartet, dass sie mehr Zeit und Geld in Schönheits- und Körperarbeit investieren als Männer. In der Forschung spricht man vom Grooming Gap (zu Deutsch der Körperpflege-Unterschied). Allerdings ist Schönheitsarbeit deshalb nicht per se etwas Schlechtes. „Sie kann auch eine Form der Selbstfürsorge sein“, erklärt Lechner. „Diese Ambivalenz werden wir aushalten müssen.“
Ähnlich zwiespältig verhalte es sich mit dem Bild von Schönheit, das in den sozialen Medien gezeichnet wird. Die digitale Welt ermögliche es, in kürzester Zeit ein Foto oder Video zu machen, nachzubearbeiten, mit anderen zu teilen und Feedback dazu zu erhalten. Auf der einen Seite wachse durch die Zunahme an (unrealistischen) Visualisierungen, mit denen wir konfrontiert werden, der Schönheitsdruck – besonders auf Frauen (aber nicht nur).
Auf der anderen Seite formiere sich zunehmend Widerstand, etwa in Form von Bewegungen wie MeToo und Body Positivity, und es werde verstärkt Aktivismus betrieben. „Soziale Medien sind deshalb nicht nur als negativ anzusehen“, unterstreicht Lechner. Wichtig sei ein kompetenter Umgang, weshalb sie für ein Schulfach „Medienkompetenz“ plädiert. Doch auch älteren Menschen gelte es, die Angst vor den sozialen Medien und insgesamt vor dem digitalen Raum zu nehmen.
Ältere Frauen haben wenig Sichtbarkeit
Gerade ältere Frauen hätten dort extrem wenig Sichtbarkeit, so Lechner, eben weil sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprächen. „In Hollywood übernehmen Schauspielerinnen die Rolle der Mutter von Protagonisten, die kaum zehn Jahre jünger sind als sie selbst.“ Während Schauspieler mit den Jahren stets begehrter und reicher werden, erleben die weiblichen Kolleginnen das Gegenteil. Altersdiskriminierung und Sexismus, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen, werden dort im Kleinen deutlich ersichtlich.
„Viele werden sich fragen: Was soll ich gegen diesen sogenannten Ageismus und Lookismus im Allgemeinen unternehmen“, vermutet Lechner. „Wichtig ist, anzuerkennen, dass es sich um ein systemisches Problem handelt und dass man nicht selbst das Problem ist. Dann sollte es das Ziel sein, über Selbst- und Fremdwahrnehmung zu informieren und zu reflektieren, um weg zu kommen vom Zwang zur Selbstoptimierung und einen neutralen Zugang zur Körperlichkeit zu erreichen. Das schaffen wir nur gemeinsam.“
Elisabeth Lechner © Mercan Sümbültepe

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Libertà di amarsi e amare

// Sarah Trevisiol //
Nella sua opera "L’altro sesso", Simone de Beauvoir sosteneva che “non si nasce donna, lo si diventa”, perché è un modo di essere che diventa proprio vivendo all’interno di una società, senza rendersi conto che molte non sono scelte individuali, ma aspettative e norme sociali imposte.
Diventare donna* oggi in Occidente sembra un lavoro interminabile, districato fra trucchi e ritocchi, depilazioni, reggiseni push-up, visite in palestra o dal chirurgo plastico. Quasi come se ci fosse qualcosa di difettoso nel corpo femminile, come se dovesse essere modificato per essere stimato. Già le bambine interiorizzano che devono essere belle per ricevere attenzioni, che devono prendersi cura della propria estetica, che devono essere sessualmente attraenti per attirare il principe azzurro, ma senza sembrare "facili da conquistare". E voler essere belle o desiderate non è nulla di riprovevole. La questione è quanta libertà c'è in questo desiderio o quanto spazio esiste per diversi modelli di bellezza o intimità, quali sono le scelte imposte dall’esterno e quali invece quelle dettate da volontà propria?
È qui che si instaura il problema, perché molte nemmeno si rendono conto di essere vittime di industrie che intentano di sfruttare e controllare il corpo femminile, al contrario, si colpevolizzano per non essere all’altezza delle aspettative e quindi accettano con gratitudine consigli di ritocchi estetici o suggerimenti su come soddisfare al meglio il proprio partner a letto. Mentre forse sarebbe più opportuno ritrovare gioia e piacere per il proprio corpo, accettazione e autostima, libertà di essere soggetti che agiscono per soddisfare i propri canoni e desideri, e non solo quelli altrui. Diventare soggetti significa decidere quale approvazione conta e soprattutto cercare di fare le cose per amor proprio più che altrui. Così facendo, a volte, può persino diventare emozionante essere un oggetto sessuale, perché lo si fa di spontanea volontà e non per mano di qualcuno altro o per paura di perdere l’approvazione altrui.

Per quanto molte donne occidentali** oggi abbiano molte più libertà, sono ancora soggette a vincoli e norme legate al controllo del corpo e della sessualità femminile. Sembrano tuttora persistere binomi rigidi tra coloro che sono considerate troppo attive sessualmente e quindi etichettate come poco di buono e coloro che invece sono stigmatizzate come frigide e reticenti. Ci sono invece mille sfumature in mezzo e accettare questa diversità significa vivere libertà. Ecco perché è importante che siano le donne stesse ad imparare ad esprimere i propri desideri e limiti, a scoprire come amare il proprio corpo senza bisogno di misurarsi, a liberarsi da vergogna o paura del giudizio altrui. Affinché possano trovare piacere e gratitudine, riscoprirsi attraverso il proprio corpo e così trovare anche sempre maggiore intesa con il proprio partner.

Libertà non significa però superare ogni barriera o provare qualsiasi cosa. Il sesso ha bisogno di confini, regole, così come di tempi e spazi chiaramente svincolati dal sesso. La vergogna non è rimproverabile, anzi, permette di capire i propri tabù e gusti. Ci sono tante maniere di vivere l’intimità, esattamente come ci sono molteplici tipi di coppie o forme di attrazione. Ognuna è lecita e nessuna va giudicata, l’importante è che ci sia consensualità, rispetto e libertà di scelta. Perché in fondo ogni persona dovrebbe essere libera di scegliere il proprio modo di amare, sia il proprio corpo che quello altrui.
*Il termine donna si intende nel senso più esteso, includendo anche queer (persone non eterosessuali) e trans (persone nate biologicamente come uomini ma che si sentono donne o viceversa).
**Donne occidentali qui non vuole essere un termine di esclusione verso donne di altre realtà culturali, migranti, people of color ma sottolineare che molte delle libertà acquisite a cui si allude, purtroppo non vengono ricoperte da tutte allo stesso modo. Queer o trans, ma anche persone con meno possibilità finanziarie, pur se occidentali, non godono a loro volta di molte libertà.


Evelyn Mahlknecht - Consulente sessuale La ricetta per un buon sesso: essere sinceri
Evelyn Mahlknecht © privat
1. Come aiuta lei le donne a guadagnare maggiore autostima?
Invito le mie clienti a scoprirsi e conoscersi meglio, p. es. osservandosi nude allo specchio, con cura e senza giudizio, semplicemente osservando, abituando il cervello a familiarizzare con le proprie parti per capire che fanno parte di noi. Molte donne mi chiedono cos’è la normalità: beh, non esiste, perché tutte siamo diverse, valide e uniche così come siamo. Le invito ad ammirare e a non demonizzare in particolar modo il proprio organo sessuale, la vulva e la vagina, che purtroppo non possiamo vedere con la stessa facilità con cui gli uomini osservano il proprio pene, ma non per questo dobbiamo vergognarcene, anzi dobbiamo imparare ad ammirarle più e più volte, finché sembreranno normali, nostre, favolose. È solo una questione di esercizio, come tutto d’altronde, e più si fa più si capirà anche che punti dover toccare o far toccare al proprio partner.
2. Come fare a creare una buona intesa sessuale con il partner?
Innanzitutto è importante capire come vorrei essere toccat*, cosa mi eccita o cosa mi spaventa, che fantasie ho o cosa vorrei esplorare in quel momento. La base di ogni buon rapporto è la comunicazione e ciò è possibile solo se riesco ad esprimere ciò di cui ho bisogno. Il sesso ha sempre diversi livelli: fisici, ma anche emozionali, quindi bisogna essere sinceri, soprattutto con sé stess* e poi con il partner. Inoltre non c’è bisogno di spaventarsi se cambiano le nostre voglie, se per un periodo ci sentiamo più passionali o meno, il sesso è un processo di autoesplorazione che varia col tempo. Se la donna non ha un orgasmo non è colpa dell’uomo, così come se lui non ha una erezione non dipende dall’eccitazione che suscita lei, dipende da molti fattori, bisogna scoprirli insieme. Vivere una buona sessualità non significa per forza azione, ma può essere pure affetto, comprensione, fiducia, scambio equo tra chi dà e chi riceve piacere. Essere sessualmente liberi, significa saper esprimere i propri desideri e limiti, così come ascoltare e rispettare quelli altrui.