Sei servita – das Bild der Frau in der Werbung

In Berlin kann sexistische Werbung nun gestoppt werden

// Sarah Trevisiol //
© Firma Betten Nagele
Werbungen wie diese, welche eine unhinterfragte sexuelle Verfügbarkeit von Frauen darstellt, können ab April auf der Webseite der Berliner Justizverwaltung gemeldet werden. Es genügt anzugeben, wo und wann man eine Werbung gesichtet hat, wer geworben hat und wenn möglich noch ein Foto hochzuladen. Eine neunköpfige Jury wird dann beauftragt, die Werbung zu überprüfen und gegebenenfalls mit einem Verbot in Aktion treten. Zu den Juror*innen zählen Wissenschaftler*innen, aber auch Mitglieder von Vereinen, die sich gegen Diskriminierung einsetzen. Vorreiter waren Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, welche schon ab 2015 geschlechterdiskriminierende Werbung auf bezirkseigenen Flächen verboten haben. Nun gilt es, das Portal der Justizverwaltung Berlin bei allen Bürger*innen bekannt zu machen, um gemeinsam einen Meilenstein gegen sexistische Werbung zu setzten. Wer nicht in Berlin lebt, kann frauenfeindliche und diskriminierende Werbung trotzdem melden, z.B. auf dem Portal von Pink Stinks: werbemelder.in.

Chicche di cultura

Nachrichten von der Front

// Bettina Conci //
© Facebook/Adam Dobby


Clarissa Ward, Jahrgang 1980, hat in Ihrer fünfzehnjährigen Karriere als Chefkorrespondentin der CNN zahlreiche Preise für herausragenden Journalismus erhalten, unter anderem sieben Emmy Awards. Sie ist bekannt für ihre unerschrockene Berichterstattung aus internationalen Krisengebieten, zuletzt aus Kabul nach Abzug der US-Truppen. Seit Ende August hat die Kriegsreporterin Afghanistan verlassen, widmet sich aber weiterhin der Berichterstattung aus Krisenherden in einer Welt, in der es schon lange keine physischen Fronten mehr gibt. Hörenswert ist ihr CNN-Podcast „Tug of war“, in dem sie aus Gebieten berichtet, in denen Demokratie nur mehr ein leeres Wort zu sein scheint: China, Afghanistan, Myanmar. Auch ihr 2020 erschienenes Buch „On All Fronts“ nimmt die Leser auf eine packende Reise zu den Brennpunkten der Welt mit, von Russland bis nach Syrien. Das Buch der Reporterin, die sieben Sprachen spricht, dokumentiert sowohl ihre Karriere als auch die Herausforderungen für Journalist*innen im Zeitalter des Extremismus.


Twitter: @clarissaward
Podcast: “Tug of war”, CNN
Buch: “On All Fronts”, Penguin Books, 2020, 352 Seiten