Chicche di cultura
Asterix und Obelix im Wilden Osten
// Bettina Conci //
„Asterix und der Greif“ (Bd. 39), © Egmont Verlag 2021, 48 Seiten
In Band 39 der Abenteuer rund um die beiden Gallier und ihr Hündchen Idefix stehlen ihnen die Frauen die Show: Auf der Suche nach dem sagenumwobenen Greif, einem Fabelwesen, das natürlich auch die Römer für sich beanspruchen, verschlägt es sie in das Reich der Sarmaten, ein von Amazonen bewohntes Gebiet im Osten Europas. Dort herrscht das Matriarchat, die Frauen kämpfen, während die Männer daheim den Haushalt schmeißen und mit dem Abendbrot warten. Texter Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad, die seit 2013 für die Serie zuständig sind, lassen das hitzköpfige Duo ziemlich alt aussehen, wenn es ums Kämpfen geht – dort sind ihnen die kriegerischen Frauen um Längen voraus. Den Machern gelingt es so auf humorvolle Weise, Genderstereotypen aufzubrechen und eine neue Perspektive zu vermitteln. Nicht ganz so kämpferisch wie die von „Emma“-Hauszeichnerin Franziska Becker geschaffene Parodie „Feminax und „Walkürax“ von 1992, aber doch zeitgemäßer als die früheren Asterix-Bände von Albert Uderzo und René Goscinny, in denen die Frauen eigentlich nur das Nudelholz schwingen und ihren Männern das Wildschwein servieren durften.