Sei servita – das Bild der Frau in der Werbung

Preis für absurdes Gendermarketing

// Sarah Trevisiol //
© Firma Hergo
Männer haben „die Macht” und Frauen bekommen „Hüftgold”, zumindest laut diesen Sofakissen. Die Firma Hergo erhielt dafür den Preis „Der Goldene Zaunpfahl“, welcher die Strategien des Gendermarketings sichtbar macht und unterschätzte Auswirkungen von Werbung offenbart.
Produkte, Farben, Interessen, Verhaltensweisen und Eigenschaften müssen nicht streng nach Geschlecht getrennt werden. Vielmehr sollte Werbung Debatten anstoßen, Vielfalt und Identitätsfreiheit ankurbeln, sowie Rollenbilder kippen. Deshalb, so behaupten die Ideator*innen des Preises, sei es leider weiterhin notwendig, negative Beispiele aufzuzeigen, denn genauso wenig wie Rassismus sich nicht in Luft auflöse, wenn man „Farben” ignoriert, passiere dasselbe mit Sexismus. Der Goldene Zaunpfahl will das Problem benennen, Aufmerksamkeit erregen und Alternativen suchen, in der Hoffnung, dass es schon bald nicht mehr solche Negativpreise braucht und die Werbebranche endlich gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.

Sei servita – das Bild der Frau in der Werbung

In Berlin kann sexistische Werbung nun gestoppt werden

// Sarah Trevisiol //
© Firma Betten Nagele
Werbungen wie diese, welche eine unhinterfragte sexuelle Verfügbarkeit von Frauen darstellt, können ab April auf der Webseite der Berliner Justizverwaltung gemeldet werden. Es genügt anzugeben, wo und wann man eine Werbung gesichtet hat, wer geworben hat und wenn möglich noch ein Foto hochzuladen. Eine neunköpfige Jury wird dann beauftragt, die Werbung zu überprüfen und gegebenenfalls mit einem Verbot in Aktion treten. Zu den Juror*innen zählen Wissenschaftler*innen, aber auch Mitglieder von Vereinen, die sich gegen Diskriminierung einsetzen. Vorreiter waren Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, welche schon ab 2015 geschlechterdiskriminierende Werbung auf bezirkseigenen Flächen verboten haben. Nun gilt es, das Portal der Justizverwaltung Berlin bei allen Bürger*innen bekannt zu machen, um gemeinsam einen Meilenstein gegen sexistische Werbung zu setzten. Wer nicht in Berlin lebt, kann frauenfeindliche und diskriminierende Werbung trotzdem melden, z.B. auf dem Portal von Pink Stinks: werbemelder.in.